Vor allem aber werde ich eines nie vergessen, diese unvergleichliche, offene, alles vereinnahmende Herzlichkeit der Afrikaner, die trotz der teilweise unvorstellbaren Armut von einer schier ungebrochen positiven Lebenseinstellung zeugt.

Auf meiner Tausende Kilometer langen Reise durch Südafrika habe ich viel erlebt und gesehen, doch es gab eine Konstante. Überall wurde ich mit überwältigender Freundlichkeit empfangen, und das Lächeln im Gesicht Afrikas hat bleibende Spuren hinterlassen.

Schwerer Abschied

Der Abschied von diesen wundervollen Menschen fällt mir ziemlich schwer, doch verbunden damit ist ja die Hoffnung, irgendwann zurückzukehren oder in einem anderen Land auf diesem Kontinent wieder neue Erfahrungen zu sammeln. Vor allem bin ich tagtäglich zu neuer Demut erzogen worden, und als ich mir am Samstag das erste und einzige Mal im Johannesburger Nobelbezirk Sandton ein Abendessen genehmigte, kam mir die Atmosphäre richtig seltsam vor. Das war natürlich nicht mehr Afrika, es wirkte vergleichsweise geradezu steril. Die dort auch für europäische Verhältnisse gehobenen Preise in den Luxusboutiquen waren in Euro angeschrieben, auch das erschien mir als ein etwas seltsames Detail, aber ganz überraschend kam es nicht. Sandton ist ja während der Weltmeisterschaft weitgehend unter Kontrolle der FIFA gestanden.

Auch den sportlichen Aspekt möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen. Ich habe wunderschöne Fußballspiele gesehen und dabei auch eine Stimmung in den Stadien erlebt, die Zeugnis ablegten von der uneingeschränkten Begeisterungsfähigkeit des Volkes. Persönlich bedaure ich, dass nicht zumindest eine afrikanische Mannschaft ins Halbfinale vorgedrungen ist. Also bleibt mir noch diese öffentliche Liebeserklärung. Danke, dass ich hier sein durfte. Danke, Afrika. Ich komme wieder. Herzlichst,