Michel Platini bleibt wie erwartet weitere vier Jahre Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Der 55-jährige Franzose wurde am Dienstag auf dem XXXV. Ordentlichen UEFA-Kongress im prachtvollen Pariser Grand Palais ohne Gegenkandidaten von den Vertretern der 53 Mitgliedsverbände per Akklamation in seinem Amt bestätigt. "Ich bin stolz, der UEFA weiter dienen zu dürfen", meinte Platini zu dem Votum.

"Ich bin übermannt. Das ist die schönste Belohnung für meine ersten vier Jahre", sagte der neue und alte Präsident, nachdem die Delegierten, darunter aus Österreich ÖFB-Präsident Leo Windtner, -Generaldirektor Alfred Ludwig und Bundesliga-Vorstand Georg Pangl, ihn mit einem langanhaltenden Applaus wiedergewählt hatten. Der Ex-Teamspieler hatte sich 2007 in einer Kampfabstimmung gegen den Schweden Lennart Johansson durchgesetzt und die Macht im kontinentalen Fußball übernommen.

Als Spieler und Kapitän der französischen Equipe tricolore habe er viele intensive Momente erlebt. "Einer meiner schönsten Augenblicke war jedoch, als Sie mich vor vier Jahren in Düsseldorf zum Präsidenten dieser prestigeträchtigen Institution wählten", hatte Platini, der wie ein Staatsmann auftrat, zuvor in seiner Ansprache gemeint. Hatte er als Spieler früher auf dem Rasen die Fäden im Mittelfeld gezogen, so tat er sich an den Schalthebeln der UEFA bisher als Reformer hervor.

Das wichtigste Projekt seiner zweiten Amtszeit ist die Regelung zum "Financial Fair Play". Die Vereine sollen vor dem unkontrollierten Schuldenmachen bewahrt und die Chancengleichheit zwischen europäischen Top-Ligen wieder hergestellt werden. "Alle Profi-Clubs in Europa haben allein im Jahr 2009 Schulden von 1,2 Milliarden Euro angehäuft. Im Fußball steckt viel Geld, aber viel wichtiger ist es, damit umzugehen", appellierte der Ex-Kicker von Nancy, AS St. Etienne und Juventus Turin an die Vernunft aller Beteiligten.