Austria Salzburg hat trotz guter Ausgangsposition den Aufstieg in die Fußball-Erste-Liga verpasst. Der Regionalliga-West-Meister verlor am Donnerstag das Relegations-Rückspiel gegen ein abgebrühtes FAC Team für Wien vor eigenem Publikum mit 0:3 (0:1) und zog nach dem 2:2 im ersten Spiel den Kürzeren. Die Wiener dürfen sich damit über den größten Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte freuen.

Jubeln durfte aber auch der LASK. Nach dem 1:0-Auswärtssieg im Hinspiel reichte den Linzern im Heimspiel gegen Parndorf ein 1:1-Unentschieden für den Aufstieg in die Erste Liga. Parndorf steigt hingegen in die Regionalliga Ost ab.

Der Floridsdorfer Athletiksport-Club fusionierte am 18. Juni 2007 mit dem PSV Team für Wien und fungiert seit damals unter dem Namen FAC Team für Wien. Das Höchste der Gefühle war bisher in der Regionalliga-Ost-Saison 2007/08 der Vizemeistertitel gewesen, nun gelang nach dem Meistertitel (sieben Punkte vor den Austria Amateuren) auch tatsächlich der Aufstieg in den Profi-Fußball. Dort war der Vorgänger-Club FAC schon einmal eine fixe Größe. 1904 gegründet kürte sich der Verein 1918 vor Rapid zum Liga-Meister, 1916, 1917 und 1944 reichte es zum Vizemeistertitel.

Neuer Trainer, neue Mannschaft

Die von Miro Polak gecoachten Salzburger verpassten hingegen das Kunststück schon acht Jahre nach der Wiedergründung ins Profi-Geschäft zurückzukehren. Für Polak war es die letzte Partie auf der Betreuerbank, die Salzburger werden bereits am Freitag ihren neuen Trainer präsentieren. Der wird mit einer ziemlich neuen Mannschaft arbeiten müssen, haben sich doch einige Kicker mit einer starken Saison für höhere Aufgaben empfohlen.

Im ausverkauften MyPhone Austria Stadion in Salzburg starteten die Gastgeber vor fast 3.000 Besuchern gut, die Wiener waren allerdings in einer sehr flotten Begegnung im Konter brandgefährlich. Je länger die erste Hälfte dauerte, umso besser wurden die Gäste. Nach einem Eckball und einer Kopfballverlängerung beförderte Sargon Duran den Ball aus kürzester Distanz über die Linie (20.). Michael Pittnauer (34.) und Martin Demic (35.) hätten die FAC-Führung ausbauen können, ließen aber die nötige Effizienz vermissen. Auf der Gegenseite deutete Lukas Katnik erstmals seine Gefährlichkeit an, sein Schuss landete an der Oberkante der Latte (37.).

Kaltschnäuzigkeit fehlte

Nach dem Seitenwechsel starteten die Hausherren mit viel Dampf, es war aber wieder Katnik, dem bei einer Doppelchance (48., 49.) die Kaltschnäuzigkeit fehlte. Das rächte sich prompt. Patrick Haas ließ Salzburg-Goalie Stefan Ebner nach einem Konter mit einem Linksschuss keine Chance (50.). Elf Minuten später waren die letzten Austria-Hoffnungen endgültig dahin. Diesmal gab Haas den Assistgeber und Pittnauer schoss ins kurze Eck ein (61.).

Die Angriffsbemühungen der Hausherren blieben unbelohnt und die Wiener waren im Konter dem vierten Treffer nahe und durften sich somit über einen verdienten Aufstieg freuen. Die Salzburg-Anhänger präsentierten sich von der besten Seite, sangen minutenlang "You'll never walk alone" und feierten ihre Kicker trotz der Niederlage noch lange nach Schlusspfiff.

Im zweiten Anlauf hat's geklappt

Die Linzer waren hingegen im zweiten Aufstiegs-Play-off-Anlauf erfolgreich. Hauptverantwortlich dafür war Topstürmer Radovan Vujanovic, der schon beim 1:0 im Parndorfer Heidebodenstadion am Montag in Minute 86 das Goldtor zum 1:0-Sieg erzielt hatte, und nun auch in der Retourpartie den einzigen Linzer Treffer beisteuerte. Im ersten Jahr nach der verweigerten Erste-Liga-Lizenz 2012 war 2013 noch die Red-Bull-Filiale FC Liefering in der Relegation für den LASK eine Nummer zu groß gewesen.

10.000 Zuschauer erlebten auf der Linzer Gugl keinen Fußball-Leckerbissen, die um 19.08 Uhr in Anlehnung an das Vereins-Gründungsjahr begonnene Partie war von Taktik geprägt. Beiden Teams war anzumerken, dass viel auf dem Spiel steht, die Verkrampfung war augenscheinlich. In der ersten halben Stunde gab es aber zumindest doch immer wieder Chancen. Ivan Kovacec (12.) und Ernst Öbster (20.) deuteten ihre Gefährlichkeit genauso an wie aufseiten der Gäste Martin Marosi (5.). Zudem fabrizierte der Linzer Dominik Stadelbauer beinahe ein Eigentor (8.).

Antwort im Gegenzug

Doch es fielen auch Tore. Nach einer Aktion über Öbster und Mario Buric vollendete Vujanovic aus fünf Metern zum 1:0 (27.). Die Antwort der Gäste folgt aber quasi im Gegenzug. Ein direkter flacher Freistoß-Treffer von Dominik Silberbauer (29.) ließ die Parndorfer wieder hoffen.

Bis zur Pause neutralisierten sich die beiden Mannschaften, daran änderte sich auch nach Seitenwechsel wenig. Die von Karl Daxbacher betreuten Linzer kontrollierten das Geschehen, die Parndorfer waren im Spiel nach vorne zu harmlos, hatten viele Leerläufe. Deshalb war es wenig überraschend, dass die Hausherren dem zweiten Treffer lange Zeit näher waren. Vujanovic ließ allerdings zwei Chancen (58., 62.) auf die Vorentscheidung sowie seinen Doppelpack ungenützt.

Auch "Joker" Daniel Kogler (87.) verabsäumte es, das 2:1 zu machen. So blieb es bis zuletzt spannend und beinahe wäre den Gästen noch das 2:1 geglückt: Ein Markic-Schuss von der Strafraumgrenze wurde in Minute 94 aber gerade noch abgeblockt.

Zuschauerschnitt heben

Die Erste Liga kann sich über den LASK-Aufstieg freuen, wird dieser doch den Liga-Zuschauerschnitt deutlich nach oben heben. Da mit Bundesliga-Absteiger Wacker Innsbruck ein weiterer Traditionsclub nächstes Jahr in der zweiten Liga spielt, ist eine attraktive Saison zu erwarten. In der nächsten Saison sind damit in der Erste Liga (Innsbruck, Linz, St. Pölten) genauso viele Landeshauptstädte vertreten wie in der Bundesliga (Wien, Salzburg, Graz).