Der plötzliche Herztod des Serie-B-Fußball-Profis Piermario Morosini schockt Italien. Der 25-jährige Spieler des Zweitligisten Livorno war am Samstag im Match gegen Pescara zusammengebrochen und kurz darauf gestorben. Die italienische Regierung verlangt nun gründlichere ärztliche Kontrollen im Sport

"Morosinis Tod ist nicht die erste Tragödie, die den italienischen Sport erschüttert. Man muss sich fragen, ob es nicht mehr und weitreichendere Kontrollen geben muss. Es darf nie wieder vorkommen, dass ein 25-Jähriger beim Fußballspielen stirbt", erklärte Sportminister Piero Gnudi.

Erst vor drei Wochen war in Italien der ehemalige Volleyball-Nationalspieler Vigor Bovolenta während eines Meisterschaftsspiels in der vierten Liga gestorben. Der 37-Jährige erlitt in der Begegnung zwischen seinem Team Forli und Lube auf dem Spielfeld einen Herzinfarkt.

Rettungsaktion nicht reibungslos?

Bei Marosini wurde eine Obduktion angeordnet, um die Todesursache zu klären. Es wird nicht ausgeschlossen, dass der frühere U21-Nationalspieler einem Aneurysma infolge eines Zusammenstoßes mit einem Pescara-Mittelfeldspieler erlegen sei. Polemik herrscht um die Rettungsaktion, die nicht reibungslos verlaufen sein soll. Ein Polizeiauto soll mehrere Minuten lang die Zufahrt des Krankenwagens zum Spielfeld verhindert haben. Daher sei Morosini erst mit Verspätung ins Spital eingeliefert worden.

Der italienische Fußballverband sagte alle Erst- und Zweitligaspiele des Wochenendes ab. Sie werden am 25. April nachgeholt. Das Nationale Olympische Komitee Italiens ordnete für alle Sportveranstaltungen des Wochenendes eine Schweigeminute an. "Keine Worte können meine Gefühle ausdrücken, die ich bei der Nachricht vom Tod von Piermario Morosini empfunden habe", schrieb FIFA-Präsident Joseph Blatter auf Twitter: "Nur Tränen."