Ratlosigkeit herrscht derzeit beim VSV. Nicht nur dass die Villacher gegen Dornbirn die vierte Niederlage in Folge hinnehmen mussten, sondern vor allem die Art und Weise, wie sich die Mannschaft präsentierte, sorgte bei den mageren 2262 Fans für Kopfschütteln. Der Auftritt, vor allem im ersten Drittel, grenzte fast schon an Arbeitsverweigerung. Einziger Lichtblick war noch Goalie David Kickert, der sich nicht von der Lethargie seiner Vorderleute anstecken ließ, das Team trotz der desaströsen Leistung lange im Spiel hielt. Trainer Greg Holst scheint keinen Zugang mehr zu seinen Spielern zu haben. Unorganisiert, fehleranfällig und ohne jede Aggressivität gestaltete die Mannschaft ihren Arbeitstag, den die Zuschauer mit einem lautstarken Pfeifkonzert beendeten. In der Tabelle liegen die Draustädter nur mehr an zehnter Stelle, bei einer weiteren Pleite heute gegen Fehervar würde man sogar auf den vorletzten Platz zurückfallen.
Offiziell sieht man bei den Villachern noch keinen Handlungsbedarf was Greg Holst betrifft, dennoch gibt Geschäftsführer Ulf Wallisch zu: „Natürlich habe ich einen Plan B, doch ich gehe heute von einem Sieg aus. Es wäre falsch jetzt in Panik zu geraten.“ Bereits Mitte Oktober stand das VSV-Trainergespann in der Kritik, diesmal hält sich der Vorstand in der Causa bedeckter. „Unser Saisonziel ist ein Platz unter den Top Acht, davon sind wir trotz der Niederlagenserie nicht weit entfernt. Bereits mit ein oder zwei Siegen würde die Tabellensituation plötzlich wieder anders ausschauen“, bleibt Wallisch weiterhin optimistisch und erhofft sich von der Mannschaft gegen Fehervar eine positive Reaktion in Form eines Befreiungsschlages.
Greg Holst lassen die Diskussionen um seine Person kalt, weiß aber, dass die heutige Begegnung auch ein Schicksalspiel für ihn sein könnte. „Wir können die vergangenen Spiele nicht rückgängig machen. Es ist für alle eine schwierige Situation. Nun wird sich herausstellen, wie viel Charakter im Team steckt. Ich erwarte mir wieder mehr Ehrgeiz und Leidenschaft. Nur so können wir Spiele auch gewinnen.“
Gegen Fehervar gingen die Draustädter in dieser Saison bereits zweimal als Verlierer vom Eis. Der VSV liegt nur einen Punkt vor den Ungarn, aber auch der Abstand auf den siebenten Rang beträgt nur zwei Zähler. Ein Sieg könnte also die Wogen zunächst einmal glätten und Holst wieder aus der Schusslinie bringen.