Stabil stehen sie, die Villacher Adler. Der VSV hat den ersten Grundstein für Erfolg gelegt: die gesicherte Defensive. Das haben die Mannen von Greg Holst in den letzten Spielen aber zu Lasten der offensiven Effizienz getan. In den vergangenen zwei Partien gegen Innsbruck (1:2 n.V.) und beim KAC (0:1) gelang lediglich ein Treffer. "Positiv ist die Stabilität hinten, aber uns fällt das Toreschießen einfach wieder sehr schwer. Wenn wir diese Arbeit aber konsequent weiterverfolgen, kommen auch die Offensivaktionen von selber", glaubt Verteidiger Nico Brunner (25). Der VSV hat mit 43 ligaweit hinter den Rotjacken (40) die wenigsten Treffer erzielt. Dafür bekamen aber auch nur vier Mannschaften weniger Gegentore als die Blau-Weißen (47), die ihre dünn besetzte Abwehr vor dem Derby mit dem alten Bekannten Sam Labrecque verstärken konnten und jetzt endlich auf sieben Abwehrspieler zurückgreifen können. "Für mich ist ein ganz starker Verteidiger, der uns auch im Powerplay mit seinem tollen Schuss neue Möglichkeiten gibt. Auch wenn mit sechs Verteidigern zu spielen nicht übermäßig anstrengend war, ist es wichtig, Kadertiefe zu haben", freut sich Brunner, der in einer Linie mit Neuzugang Dave Shields gute Figur macht: "Die Chemie zwischen uns passt einfach. Nun wissen wir auch immer mehr, wo wir uns gegenseitig unterstützen können und wie der andere in verschiedenen Situationen agiert."

Stammkraft und Nationalteamspieler

Nachdem Brunner bereits in der Vorsaison zehn Länderspiele machte, ist er für den Österreich Cup in Innsbruck wieder in den Kader berufen worden. In die Rolle des Leistungsträgers ist er inzwischen geschlüpft. "Natürlich passieren immer noch Fehler im Spiel, aber ich durfte dank dem Trainerteam sehr viel lernen. Sie gaben mir wichtige Aufgaben und viel Vertrauen. Zudem will ich für die Mannschaft immer meinen Mann stehen", sagt Brunner, der etwa beim Match in Wien viel Mut bewiesen hatte, als er Grobian Phil Lakos nach dessen Check an Miha Verlic zum Faustkampf forderte.

Auch heute in Salzburg - weiterhin fehlen Ben Walter, Adis Alagic und Christian Jennes - soll die Defensive der Schlüssel zum Erfolg sein. "Sie haben technisch starke Spieler, mit Peter Müller und Rob Schremp auch zwei großartige Neuzugänge. Die können wir nur mit körperbetontem Hockey schlagen", weiß Brunner. Dass die Adler das zweit unfairste Team der Liga sind (222 Strafminuten), ist für Brunner ein etwas trügender Schein: "Ich glaube, wir spielen zwar hart, aber im Rahmen des Erlaubten. Momentan ist bei uns scheinbar jeder Check gleich eine Strafe, aber wir können das nicht beeinflussen."