Verdächtig ruhig wirkt es momentan beim KAC. Vielleicht sogar zu ruhig. Der große Knall ist (noch) ausgeblieben. Sollte es dabei bleiben und die Rotjacken überstehen den Sommer ohne gröbere personelle Konsequenzen, sind zumindest die vielen Besänftigungen der Vergangenheit nicht ganz umsonst gewesen. So schnell wagt man allerdings doch nicht zur Tagesordnung überzugehen. Die Abschlussanalyse zwischen Sportdirektor Dieter Kalt, Geschäftsführer Oliver Pilloni und Aufsichtsrat ist noch nicht beendet, personelle Konsequenzen noch nicht vom Tisch. „Es gibt niemanden, über den nicht diskutiert wird“, betont Kalt und fügt hinzu: „Die Emotionen nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Out sind beiseite gelegt. Wir befinden uns mitten in den Planungen und durchleuchten alles.“

Einerseits gezwungenermaßen, was Neubesetzungen im Nachwuchs (Alexander Mellitzer übernimmt den Job als Sportdirektor und Trainer bei DEL2-Klub Heilbronn) oder schmerzhafte Spielerabgänge (Manuel Ganahl, Jamie Lundmark) betrifft. Auch die Fortsetzung des Farmteam-Projekts in der Alps Hockey League scheint nicht gesichert. Und schon gar nicht der Posten von KAC-Trainer Steve Walker, dessen Vertrag während der Saison vorzeitig verlängert wurde. „Wir sind in den letzten Wochen nicht in Agonie versunken. Jetzt werden wir die richtigen Entscheidungen für den KAC zu treffen. Das betrifft auch Trainer Walker. So etwas ist selbstverständlich Teil des Geschäfts“, lässt der Rotjacken-Sportdirektor aufhorchen. Auf dem Spielersegment laufen ebenfalls Gespräche. Kalt: „Es gibt nichts zu veröffentlichen.“

Eine heiße Spur führt jedoch nach Innsbruck. So haben Mitch Wahl (17 Tore, 42 Assists) wie auch Andrew Yogan (30 Tore, 33 Assists) großes Interesse bei den Klagenfurtern erweckt. Sofern sich der KAC von seiner sonderbaren Transfer-Philosophie („Der funktioniert vielleicht bei Verein XY, aber nicht bei uns“) trennt, könnten neu verpflichtete Imports dieses Mal für mehr Aufsehen sorgen, als in der jüngeren Vergangenheit. Ansonsten gilt es für den KAC wohl langsam die Frage zu klären, warum in Klagenfurt so viele teure Spieler nicht mehr "funktionieren".