Im Fußball gehört es zur Tradition, dass Nachwuckskicker, die Mannschaften auf das Spielfeld begleiten. Die jungen Cracks von Bozen und KAC standen dieses Mal Spalier und begrüßten die beiden Play-off-Kontrahenten. Die Rotjacken-Nachwuchsspieler waren aber nicht extra deswegen angereist: Ein U8-Eishockeyturnier wird derzeit in Bozen abgehalten und die Italiener wissen eben genau, wie man Herzen erobert. Den Stars von Morgen wurde somit ein einzigartiges Erlebnis in der Palaonda ermöglicht.

Fast freundschaftlichen Charakter hatten auch in der Folge die Geschehnisse auf dem Eis. Es wirkte über weite Strecken so, als würden die Teams ihre Kräfte sparen, weil sie mit einer langen Serie rechnen. Wobei die Anfangsphase klar dem KAC zuzusprechen gewesen ist. Manuel Ganahl trat ebenso unwiderstehlich an wie auch Johannes Bischofberger. Beide Rotjacken-Stürmer hatten aber Pech im Abschluss. Der Powerplay-Status bleibt unverändert. Die Klagenfurter können sich glücklich schätzen, dass die Südtiroler noch ideenloser agieren.

Bozen geht in Führung

Brenzlig wurde es vor David Madlener und Pekka Tuokkola in der 23. Minute. Erst tauchte Monardo gefährlich vor dem KAC-Gehäuse auf, im Gegenzug vernebelte Thomas Hundertpfund einen Sitzer. Nach einer einschläfernden Phase schlug es plötzlich bei den Rotjacken ein. Egger schoss und Smith fälschte seelenruhig ab. Für einen kurzen Augenblick hatte der KAC seine Stabilität verloren.

Die Klagenfurter mussten aber nicht lange auf den Ausgleich warten. Wenige Sekunden nach der zweiten Drittelpause schloss Andrew Kozek einen Konter blitzsauber ab. Und beinahe hätte der KAC auf 2:1 erhöht. Kapstad hämmerte einen Schuss auf die Querlatte. Das blieb nicht der einzige Hochkaräter. Die Klagenfurter kämpften zusehends mit ihrer schwachen Chancenauswertung. Im Minutentakt tauchten die Rotjacken gefährlich vor Tuokkola auf, hätten die Partie längst entscheiden können. Doch der Treffer fiel auf Seiten der Hausherren. Robin Gartner nützte eine Phase der KAC-Passivität eiskalt aus.

Später Ausgleich

Und wieder einmal fiel ein spätes Ausgleichstor. Dieses Mal jedoch auf Seiten der Klagenfurter. 31 Sekunden vor dem Drittelende schlenzte Ganahl in Richtung Tor, Tukkola war aufgrund von viel Verkehr vor dem Tor die Sicht versperrt, und der Puck zappelte in den Maschen.

Sofort nach Wiederbeginn übernahmen die Südtiroler das Kommando. Es hatte den Anschein als wollten sie eine rasche Entscheidung herbeiführen. In den Zweikämpfen präsentierten sie sich bissiger, der KAC wirkte ausgelaugt. Der entscheidende Treffer durch Travis Oleksuk fiel aber aus einem Konter. Er ließ Madlener mit einem Schlenzer ins Kreuzeck keine Chance. Damit gelang den Südtirolern der Serienausgleich. Das Duell mit dem KAC wird zumindest um ein Heimspiel der Südtiroler verlängert.

Was aufgefallen ist? Wie schon zuletzt in Klagenfurt scheint Verteidiger Kevin Kapstad bedingungslos den offensiven Gang eingelegt zu haben.  Der US-Amerikaner schaltet sich wie immer viel in den Angriff ein, anstelle mancher seiner Schüsse wäre aber ein Pass wohl die bessere Option. Vor dem 0:1 verlor er einen Zweikampf und zwang Fischer dazu, seine Position vor dem Tor zu verlassen.