Einen Blitzstart legte der KAC, der nicht nur auf Kapstad (gesperrt), Richter (verletzt), Madlener (krank) verzichten musste sondern nach dem Aufwärmen auch auf Jamie Lundmark (krank), gegen die hochfavorisierten Vienna Capitals hin. Bereits nach 28 Sekunden, im ersten Angriff der Rotjacken, schlug es im Tor der Wiener ein. Marco Brucker erzielte aus der Drehung das 1:0. Doch die Freude währte nur kurz. Aus einem Gestocher vor KAC-Goalie Tomas Duba fiel nur 44 Sekunden später der Ausgleich. Im Zeitlupen-Tempo glitt die Scheibe ins Tor.

Danach zeigte der Titelverteidiger seine ganze Kraft. Mit krachenden Checks, aggressivem Forechecking und punktgenauen Pässen wurde in der KAC-Defensive Verwirrung gestiftet. Die Klagenfurter konterten in der eigenen Halle und das ziemlich erfolgreich. Noch vor der ersten Drittelpause erzielte Andrew Kozek nach einem Entlastungsangriff das 2:1. Wieder sah Wien-Goalie Jean-Philippe Lamoureux alles andere als glücklich aus.

Wirkte Wien im ersten Abschnitt optisch noch stärker, gestaltete sich das Spiel zusehends auf Augenhöhe. Der KAC freundete sich mit dem höheren Tempo schnell an. Vor allem die Hundertpfund-Linie (mit Ganahl und Kozek) zeigte attraktives Eishockey. In der Verteidigung kristallisiert sich mit Fischer/St. Pierre eine exzellente Paarung heraus. Ausgerechnet im zuletzt so schwachen Powerplay erhöhte Kozek mit seinem zweiten Treffer zum 3:1. Ganahl servierte ihm den Puck im Slot und der Kanadier verwertete staubtrocken. Daraufhin musste Lamoureux vom Eis. Und David Kickert, der 24 Stunden zuvor im VSV-Dress gesteckt war, feierte sein Comeback in Gelb. Allerdings noch mit blauer Hose.

Verwaltungsarbeit

Im Schlussabschnitt verwaltete der KAC geschickt seinen Vorsprung auf der einen Seite. Die Vienna Capitals konnten sich auf der anderen Seite bei Kickert bedanken, der trotz Kaltstart mit seiner Einwechslung glänzende Paraden gezeigt hatte. Wie in der 51. Minute als er vor Manuel Ganahl rettete. Wien legte daraufhin einen Zahn zu und verlagerte das Spiel fast ausschließlich in die Zone der Klagenfurter. Wien-Verteidiger Jamie Fraser warf kurz vor dem Ende die Handschuhe noch weg, um Patrick Harand herauszufordern. Doch der wollte nicht und so wanderte nur der Caps-Spieler auf die Strafbank.

Auch wenn der Sieg gegen Wien sehr überraschend gekommen war, im Hinblick auf das Play-off herrscht seitens der Rotjacken noch viel Luft nach oben. Funktionierte das Stellungsspiel über weite Strecken gut, gilt es an Schwächen im Spielaufbau, im Powerplay, bei harten Zweikämpfen und beim Defensiv-Verhalten in der eigenen Zone noch zu arbeiten.