"Matt Neal hat Großes geleistet. Die Entscheidung ist uns schwergefallen. Es waren lediglich Nuancen ausschlaggebend“ – all das sagte KAC-Sportdirektor Dieter Kalt nicht. Es wäre auch kaum ehrlich gewesen. Drei Tore und sechs Assists gehen auf sein Konto, ein 18-jähriger Nachwuchs-Crack hätte kaum weniger erreicht. Und dennoch erfolgte die Abmeldung des Stürmers nicht aus freien Stücken. Aufgrund der Kaderpunkte-Regelung wurde der 26-Jährige gestrichen, das ausgeschöpfte Tauschkontingent verhindert jede Rückkehr.

Mit Verteidiger Mitja Robar, der nach seiner Abstinenz (bei den Olympischen Spielen) angemeldet und heute in Innsbruck wieder dabei sein wird, war Neals Schicksal beim KAC besiegelt. „Er hatte Pech mit seiner Verletzung und konnte danach die Erwartungen einfach nicht erfüllen“, analysiert Kalt. Der 26-jährige Kanadier musste bereits seinen Platz in der Rotjacken-Kabine räumen. Theoretisch bestünde noch die Möglichkeit, dass Neal für das Alps-Hockey-League-Team einläuft. Wahrscheinlicher ist aber ein Wechsel ins Ausland.

Keine Diskussion um Rheault

Eine Alternative wäre gewesen, Österreicher zu opfern, um es auf die nötigen vier Kaderpunkten zu bringen. Eine andere lautete Jon Rheault. Beides wollte der KAC aber nicht. „Man kann Rheault nichts vorwerfen“, hält Kalt beim Import fest. Nach wie vor scheint der US-Amerikaner, der sogar im Powerplay zum Einsatz kommt, trotz magerer Ausbeute (6 Tore, 12 Assists) ein überraschend starkes Vertrauen der KAC-Führung zu genießen. „Er ist ein richtiger Krieger. Klar hätten wir von ihm mehr Output erwartet. Aber man kann ihm nichts vorwerfen“, klingen Kalts Worte gebetsmühlenartig.

Die radikalere und vermutlich unpopulärste Variante wäre eine Ausmusterung von Jamie Lundmark gewesen. Der 37-Jährige, einst viel umjubelter Rotjacken-Scharfschütze, ist heuer nicht wiederzuerkennen. Eine für ihn ungewohnte -10 markiert sein Tief, lediglich acht Tore und 16 Assists unterstreichen die Un-Form. Lundmark kam wohl eine Mischung aus Legenden-Bonus und letzte Hoffnung, dass er im Play-off noch einmal seinen Torriecher wiederfindet, zugute.

Anstelle von Füllspielern wie Neal könnte für den KAC 2018/19 sogar Lukas Haudum einlaufen. Agent Peter Kasper und Kalt bestätigen gegenseitiges Interesse. Für den vielseitigen 20-Jährigen (heuer im ständigen Wechsel zwischen Malmö/SHL und Pantern/Allsvenskan) lautet die erste Wahl aber vorerst Schweden.