Es spielten sich am Freitagabend am Klagenfurter Eis Szenen ab, wie sie verschiedener nicht sein könnten. Auf der einen Seite eine gelbe Traube jubelnder Wiener, auf der anderen enttäuschte Mienen in rot und weiß. Nach zwölf Jahren holten die Capitals den Pokal wieder nach Wien Kagran. "Dort gehört er nach dieser Saison auch hin, dafür haben wir so hart gearbeitet", jubelte Ryan McKiernan. Der Ex-Villacher schoss das entscheidende Tor. "Ein unglaubliches Gefühl." Dem schloss sich auch Routinier und Ex-NHL-Spieler Andreas Nödl an: "Es ist ein Wahnsinn, ich bin so stolz auf die ganze Mannschaft. Der Meistertitel ist noch nicht in Worte zu fassen."

KAC verliert 2:3! Die Vienna Capitals sind Meister

Einige Worte fanden derweil die Klagenfurter Cracks bereits. "Sie waren in den entscheidenden Phasen einfach eiskalt, das muss man ihnen zugute halten. Spiel eins haben sie völlig verdient gewonnen, die anderen drei hätten auch in unsere Richtung kippen können", sagt Manuel Ganahl. Kapitän Manuel Geier, der ebenso wie sein Zwillingsbruder Stefan für's Nationalteam abgesagt hat, spricht von einer guten Saison: "Wir haben uns in vielen Phasen der Meisterschaft zurückgekämpft, wie auch in vielen Play-off-Spielen. Entscheidend war vielleicht, dass wir Spiel zwei, in dem wir schon 4:1 vorne waren, noch in der Verlängerung aus der Hand gegeben haben. Dennoch kann man auf den Charakter des Teams stolz sein."

Auf diese Stärke gilt es nun aufzubauen. "Man kann nichts machen, wir haben ihnen zu billig Tore geschenkt, daraus müssen wir lernen. So haben wir wenigstens für kommende Saison ein großes Ziel." Center Thomas Koch fügt noch an: "Wir haben sehr viel richtig gemacht dieses Jahr und eigentlich auch in der Serie. Somit gehen wir erhobenen Hauptes aus der Halle und in die nächste Saison."

Lob für den Gegner

Der Gegner ist nach der Finalserie voll des Lobes für die Rotjacken. "Sie haben unglaublich gespielt, wir mussten immer hart kämpfen", schnauft Nödl. "Das Klagenfurter Team ist sehr talentiert und hat uns jede Sekunde alles abverlangt. Vielleicht ist es daher auch doppelt so schön, wenn man so einen starken Gegner so deutlich schlägt", sagt McKiernan.

Jetzt bekommen die Nationalspieler, die von Headcoach Roger Bader noch einberufen werden, einige Tage frei, ehe es zur B-WM-Vorbereitung nach Innsbruck geht. Wer genau kommt, ist noch nicht offiziell. Die Final-Keeper, David Kickert und David Madlener, dürften allerdings gesetzt sein.