Es lief lange nicht rund für die Vienna Capitals im zweiten Finalspiel in Klagenfurt. Der KAC war nach einem Drittel völlig verdient 3:0 in Front, nach 42 Minuten stand es 4:1. Auch das 2:4 von Ryan McKiernan machte noch niemanden richtig nervös. Doch was Caps-Trainer Serge Aubin schon im Mitteldrittel, wo die Wiener das Tempo langsam übernahmen, veranlasst hatte, begann im Schlussabschnitt richtig zu greifen.

Wildes Durchwirbeln

Die Sturmreihen wurden nach dem 0:3 völlig durchgewirbelt, Spieler wie Macgregor Sharp oder Andreas Nödl kamen über weite Strecken gar nicht zum Einsatz. Dafür waren sie in den entscheidenden Phasen wieder am Eis und sorgten für Zug zum Tor. Ebenso wie Niki Hartl, der in Linie vier beordert wurde und erst im Schlussabschnitt zu viel Eiszeit kam. "Ja das ist ein bisschen ein Durcheinander, aber mit diesen Maßnahmen sind wir wieder ins Spiel gekommen", sagte Rafael Rotter, der für das 4:4 sorgte, nach dem Brocklehurst-Treffer zum 1:3 bei Servus TV.

Es ist eine Tugend, die die Wiener heuer auszeichnet: Die Hoffnung wird nicht aufgegeben, jeder kämpft bis zum Schluss. "Der Trainer gibt uns einfach allen das Gefühl, gleichermaßen gebraucht zu werden. Jeder will für ihn und das Team seine Arbeit zu hundert Prozent richtig machen", sagt Hartl, der im Wiener Spiel mit Physis und Schnelligkeit für Entlastung sorgen soll.

Auch mit dem Torhüterwechsel war nicht unbedingt zu rechnen, er machte sich aber bezahlt. JP Lamoureux sah bei zumindest drei der vier Gegentreffer definitiv unglücklich aus, David Kickert hielt seinen Kasten in der Folge sauber. "Ich habe das getan, was man von mir erwartet. Jeder muss seinen Job gut machen", war Kickert unbeindruckt. Aubin wollte die Sache ebenfalls nicht überbewerten: "Natürlich war JP nicht glücklich, aber es ist egal wer spielt, wir sind ein Team. Er ist ein toller Keeper und großartiger Rückhalt."

Training in Abschottung

Ganz nach dem von Aubin ausgegebenen Motto, immer nach vorne zu schauen, ist man schon wieder voll in der Vorbereitung auf Spiel drei am Dienstag (20.15 Uhr) in Wien. Dabei wird in der Finalserie das Zusehen endgültig verboten. Auf der Homepage wird verkündet: "Während der Finalserie ist es leider nicht mehr möglich beim Training zuzusehen. Wir bitten um Verständnis." Ob man hinter verschlossenen Türen wieder neue Wege findet, den starken Finalgegner entscheidend zu verwirren, wird sich am Dienstagabend zeigen.