Oh, wie ist das schön, oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehn, so schön so schön“, haben die begeisterten KAC-Fans nach dem 4:0-Erfolg gegen Salzburg angestimmt. Wobei die Zeile „so was hat man lange nicht gesehn“, den Nagel auf den Kopf traf. Es ist vier Jahre her, als zuletzt diese Zeilen von den Anhängern in Klagenfurt angestimmt wurden. Damals explodierte die Truppe im Play-off, um am Ende mit vier Siegen in Serie gegen den neuerlichen Finalgegner, die Vienna Capitals, den 30. Meistertitel zu fixieren.

Es gibt heuer gewisse Paralleln zu 2013. Ein Tormannwechsel, Rene Swette für Andy Chiodo im Viertelfinale gegen Graz, und ein Team, das sich in der entscheidenden Phase zu einer Einheit formierte. Gegen Salzburg schenkte Trainer Mike Pellegrims in Spiel drei David Madlener das Vertrauen, das der Vorarlberger mit vier Siegen in Serie zurückzahlte. „Ich hab das Ganze noch nicht realisiert, aber es ist ein super Gefühl, Salzburg auszuschalten und im Finale zu stehen“, sagte Madlener völlig relaxt, so wie er auch im Tor steht, nach dem grandiosen Erfolg gegen den Meister.

Eingeschworene Gemeinschaft

Die Rotjacken avancierten in diesem Spieljahr innerhalb von wenigen Wochen zu einem eingeschworenen Haufen. „Das Team ist der Star“, jubelte Manuel Geier nach dem triumphalen Einzug in das Finale. „Wir freuen uns über jeden geblockten Schuss genau so wie über ein Tor“, strahlte der Kapitän.
Die Art und Weise, wie der KAC die Serie nach 0:2-Rückstand drehen konnte, hatte Extraklasse. „Wir haben immer an uns geglaubt. Wir wollten den Sieg einfach mehr als die Salzburger“, analysierte Thomas Koch, der mit seinen tollen Vorstellungen in den letzten Monaten wieder an seine absoluten Glanzzeiten anschließen konnte.

Als ServusTV mit einem Kamerateam in die Kabine wollte, um die glücklichen KAC-Spieler ins Bild zu fangen, blieb der Eintritt vorerst verwehrt. „Kamerateams dürfen erst in die Kabine, wenn der Trainer da ist“, sagte KAC-Pressechef Hannes Biedermann. Gesetz ist Gesetz und dieses darf auch nicht bei einem Finaleinzug gebrochen werden. Darauf achtet Pellegrims mit Argusaugen, ist es ja er, der die klaren Vorgaben ausgibt. Als der Belgier kam, bekamen die Kameraleute grünes Licht.
Später dröhnte laute Musik aus der Sieger-Kabine, auf der anderen Seite herrschte Stillschweigen. So schockiert und frustriert sah man die Bullen seit Jahren nicht mehr. Obwohl sie alles versuchten, sämtliche Tricks auspackten und Großteils von den Schiedsrichtern bevorzugt wurden, schafften sie es nicht mehr, das Ruder herumzureißen.

Zusammenprall

Als Wendepunkt in der Serie bezeichnet Salzburg-Kapitän Matthias Trattnig den Zusammenstoß zwischen ihm und Daniel Welser im ersten Match in Klagenfurt. Die weiteren Verletzungen von Bullen-Spielern trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei, wobei Salzburg-Trainer Greg Poss auf die taktischen Umstellungen von Pellegrims nach den zwei Niederlagen keine passende Antwort mehr fand. Es kam angeblich sogar so weit, dass Poss die letzte Mannschaftsbesprechung nicht vornahm und Trattnig damit beauftragte.