Der KAC steht zum ersten Mal seit 2013 im Finale der Eishockey-Liga. Die Klagenfurter feierten in der sechsten Habfinalpartie gegen Red Bull Salzburg einen klaren 4:0-Erfolg und entschieden die Serie nach 0:2-Rückstand und vier Siegen en suite mit 4:2 für sich. Die Best-of-seven-Finalserie gegen die Vienna Capitals startet am Freitag in Wien (20.15 Uhr). Das erste Spiel in Klagenfurt folgt am Sonntag (17 Uhr). Beim bisher letzten finalen Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams hatte sich der KAC 2013 mit 4:0 Siegen souverän durchgesetzt.

KAC und Salzburg starteten dynamisch in die Partie. Es gab rollende Angriffe von beiden Seiten. Den ersten Aufreger setzte es nach zehn Minuten. Erst attackierte Michael Schiechl KAC-Verteidiger Steven Strong regelwidrig (keine Strafe angezeigt), Sekundenbruchteile später fuhr Strong einen Kniecheck gegen Alexander Cijan. Was wiederum in ein Handgemenge resultierte. Zur großen Überraschung einer nahezu ausverkauften Stadthalle schickten die scheinbar überforderten Referees Smetana und Kristijan Nikolic jeweils nur einen Spieler auf die Strafbank (Strong und Lukas Kainz). Wobei sich Strong nicht hätte beschweren dürfen, wenn er vorzeitig unter die Dusche geschickt worden wäre. Von einem DOPS-Nachspiel ist auszugehen.

Der KAC zieht gegen Vienna Capitals ins Finale

Die Partie, die sehr intensiv geführt worden ist und richtiges Play-off-Eishockey gezeigt hatte, ließ jedoch eine hochklassigen Seite noch vermissen. Zerfahren wirkte sie auch, weil viele Schüsse geblockt worden sind und die Goalies nur selten in Aktion treten mussten. Wenn eine Großtat erwähnt werden muss, dann jene von Bernhard Starkbaum. Der Bullen-Goalie parierte in der 18. Minute einen Direktschuss von Mark Hurtubise, nachdem dieser von Marco Richtig mustergültig bedient worden ist. Insgesamt bewiesen die Rotjacken aber Nehmer-Qualitäten. Das Verhältnis von 13:1 geblockten verdeutlichte den aufopfernden Kampf der Klagenfurter.

Im Mittelabschnitt zog der KAC das Tempo allerdings an. Nach einer Strafe der Bullen erzielte Manuel Geier im Powerplay das überfällige 1:0. Besonders stark in dieser Aktion zeigte sich Matt Neal, der sich gleich gegen zwei Salzburg-Verteidiger durchgesetzt hatte. Damit schien bei den Hausherren der Knoten endgültig geplatzt. Sie dominierten Salzburg in allen Belangen (taktisch, spielerisch, körperlich sowie zweikampftechnisch). Aufflackernder Offensivdrang wurde in letzter Instanz dank starker Paraden von David Madlener erstickt. In Offensiv-Aktionen zeigte sich vor allem Regisseur Thomas Koch in bestechender Form. Doch zwingende Torchancen von Ziga Pance oder Patrick Harand führten zu keinem weiteren Treffer.

Wer nun erwartet hätte, dass Salzburg einen Zahn zulegt wurde vom KAC eines besseren belehrt. Der Titelverteidiger konnte sich kaum befreien. Koch, Pance, Richter und Brucker ließen Starkbaum kaum Gelegenheit zum Durchatmen. Das 2:0 kündigte sich an und fiel durch Ziga Pance. Der Slowene nahm einen langen, seidenweichen Pass von David Fischer an und stürmte alleine auf das Salzburg-Tor zu. Im zweiten Versuch drückte der KAC-Stürmer den Puck über die Linie.

Die KAC-Fans freuen sich über den Finaleinzug

Ab diesem Zeitpunkt schien die Stadthalle zu explodieren. Ohrenbetäubender Lärm knapp unter der Schmerzgrenze feuerte die Rotjacken an. Jamie Lundmark brachte die Klagenfurter schließlich mit einem Doppelpack binnen 59 Sekunden endgültig auf Finalkurs.

Mit lächerlichen Strafen versuchten in der Schlussphase die Referees dem Spiel noch ihren Stempel aufzudrücken. Am Ausgang der Partie änderte sich klarerweise nichts mehr.