Der KAC feierte in Salzburg den dritten Erfolg in Serie. Es war ein hartes Stück Arbeit dafür notwendig, aber am Ende waren es die Rotjacken, die  einen verdienten Sieg nach Verlängerung einfahren konnten. Ziga Pance, der schon 2014 Bozen in Spiel sieben in Salzburg zum Titel in der Verlängerung schoss, war in 67. Minute nach einem Zuckerpass von Thomas Koch zur Stelle. Damit haben die Klagenfurter nun am Sonntag vor eigenem Publikum die Möglichkeit, die Serie mit einem weiteren Erfolg zu beenden.

Drittel eins

Salzburg-Coach Greg Poss ließ seine Top-Linie mit Thomas Raffl, Ryan Duncan und John Hughes auf die KAC-Reihe mit Jamie Lundmark, Matt Neal und Manuel Ganahl spielen. Eine taktische Variante, da die Salzburger gegen die Geier-Geier-Koch-Linie zuletzt nicht gut aussahen. Der KAC erhöhte nach fünf Minuten das Tempo, hatte zwei Hochkaräter. Zuerst vergab Thomas Koch aus aussichtsreicher Position, danach hatte Patrick Harand die Führung auf dem Schläger. Er spielte zwar Tormann Bernhard Starkbaum aus, schob die Scheibe aber  am Tor vorbei. Die Bemühungen der Rotjacken wurden schließlich belohnt. Die Klagenfurter eroberten im Angriffsdrittel die Scheibe durch Thomas Hundertpfund. Mitja Robar bediente Marco Brucker und der Ex-Salzburger brachte den KAC in Front. Der Meister hatte in den ersten 20 Minuten nur eine Möglichkeit, ein Schuss von Peter Hochkofler war aber eine sichere Beute von David Madlener. Das Forechecking der Rotjacken war im ersten Abschnitt ein Wahnsinn, was auch Bullen-Kapitän Matthias Trattnig bestätigte: "Der KAC zwingt uns ihr Spiel auf, da müssen wir uns etwas einfallen lassen. Wir müssen uns steigern."

Drittel zwei

Kurz vor Drittelende musste Thomas Koch nach einer Kleinigkeit auf die Kühlbox, im folgenden Unterzahlspiel war es ein normales Angehen von Stefan Geier und wieder schickten Manuel Nikolic und Miroslav Stolc den Klagenfurter auf die Strafbank. Die Unterzahl überstand der KAC  mit Bravour. Bei fünf gegen fünf übernahmen sie wieder das Geschehen auf dem Eis. Marco Richter und Jamie Lundmark fanden gute Möglichkeiten vor. Zwei deutliche Fouls an KAC-Spielern ignorierten die Schiris. Die Klagenfurter zogen ihre Taktik weiter durch, blieben wesentlich gefährlicher durch Harand (alleine auf Starkbaum) und Lundmark. Die vielen vergebenen Chancen rächten sich für die Klagenfurter. Nach einer Druckphase der Salzburger fälschte zuerst Raffl einen Hughes-Schuss ab, den Madlener abwehren konnte. Den Rebound brauchte Duncan nur noch ins leere Tor schieben. Da stimmte die Zuordnung  bei den Rotjacken nicht. In dieser Szene gab Trattnig an Koch einen heftigen Stockschlag ab, der von den Schiris wieder ignoriert wurde. Anschließend verteilte Layne Viveiros an Mark Hurtubise neben dem Schiedsrichter mehrere Faustschläge in das Gesicht, aber wieder gaben die Schiedsrichter keine Strafe. Bestraft wurden die Salzburger von Steven Strong, der mit einem platzierten Schuss das 2:1 für sein Team kurz vor Drittelende schoss.

Hier die besten Bilder aus Salzburg.

Drittel drei

Salzburg versuchte mit allen Mitteln, den KAC aus dem Rhythmus zu bringen. Bevor die letzten 20 Minuten angepfiffen werden konnten, klemmte plötzlich die Bandentüre der Salzburger. Nach fünf Minuten zusätzlicher Pause ging das Spiel weiter. Die Gäste kamen besser aus der Kabine, prüften gleich zu Beginn mehrmals Madlener. Der Meister wirkte plötzlich spritziger, die Rotjacken behebig. Nur langsam brachten die Athletiker die verlängerte Pause aus den Beinen, Mark Popovic gab gegen Starkbaum in Minute 48. einen ersten Warnschuss ab. Doch kurze Zeit später waren wieder die Salzburger da, die durch Raffl eine Doppel-Gelegenheit vorfanden. Zwei Mal war Madlener glänzend zur Stelle. Die Klagenfurter verteidigten das Tor mit Mann und Maus, die Scheibe wurde nur noch mit aller Mühe aus der eigenen Zone rausgebracht. Ein unnötiges Foul leitete den Ausgleich der Salzburger ein. In Überzahl gelang es Bill Thomas Madlener etwas zu überraschen, erwischte den Vorarlberger im kurzen Eck. Doch wie so oft  in die letzten Wochen gab der KAC schnell die Antwort. Im Powerplay war es Lundmark, der das 3:2 besorgte und erstmals in dieser Serie anschrieb. Eine Minute vor dem Ende nahmen die Salzburger ihren Goalie aus dem Tor, mobilisierten nochmals alle Kräfte. Und auch sie wurden belohnt. 17 Sekunden vor dem Ende war Duncan da, Madlener ließ sich ein zweites Mal etwas überraschen.

Die Overtime

Beide Teams begannen sofort mit hoher Schlagzahl. Die erste Halbchance fanden die Gastgeber vor, auf der anderen Seite war es Thomas Koch. Nach einem dummen Foul von Pallestrang hinter dem eigenen Tor bekam der KAC ein Powerplay zugesprochen. Diese Chance ließen sich die Athletiker nicht nehmen. Nach einem Traumpass von Koch ließ Pance die vielen mitgereisten Fans jubeln. "Es war ein super Gefühl, als die Scheibe drinnen war. Wir haben wirklich ein gutes Powerplay gezeigt und haben wieder als Team gewonnen", freute sich Pance über den Sieg. Nun kann der KAC am Sonntag zu Hause mit einem Sieg ins Finale gegen die Vienna Capitals einziehen.

Bei Salzburg kehrten Matthias Trattnig, trotz Gehirnerschütterung, und Alexander Pallestrang (Schulterverletzung) in das Lineup  zurück.

Hier die Aufstellungen:

Die Fans aus Klagenfurt macthen sich in der ausverkauften Halle in Salzburg schon lautstark bemerkbar.

Nach einem Check von Trattnig laboriert KAC-Spieler Johannes Bischofberger schon länger an einer Gehirnerschütterung, konnte daher noch kein Play-off-Spiel bestreiten. Sein Dress ist aber immer mit dabei.

1000 Profispiele

Die bisherige Karriere von Thomas Koch kann sich sehen lassen. Der Klagenfurter durfte bereits acht Mal den Meisterpokal in der EBEL in die Höhe stemmen. Je vier Titel holte er mit dem KAC und Salzburg. In der Saison 2008/09 wurde der heute 33-Jährige zum wertvollsten Spieler des Jahres gekürt. Für Österreich stand er bei mehreren A- und B-Weltmeisterschaften sowie bei Olympischen Spielen auf dem Eis. Heute wird der Mittelstürmer sein 1000. Match als Profispieler im fünften Halbfinalspiel zwischen Salzburg und dem KAC bestreiten.

Seinen ersten Einsatz in der Kampfmannschaft der Rotjacken feierte Koch bereits mit 16 Jahren unter Trainer Lars Bergström. Der Schwede war es auch, der in der Saison 2004/05 den Kärntner zu seinem schwedischen Heimatverein Lulea vermittelte. In Skandinavien erhielt der blendende Techniker den letzten Feinschliff. Zurück in Österreich avancierte Koch bei Salzburg zu einem absoluten Top-Spieler. Nach fünf Jahren in der Mozartstadt kehrte er zum KAC zurück.

Heute peilt Koch mit seinen Rotjacken den dritten Sieg in Serie gegen Salzburg an. "Wir haben die Möglichkeiten, um die Bullen in ihrer Halle niederringen zu können", zeigt sich Koch optimistisch.