Eine gut gefüllte Klagenfurter Stadthalle empfing zum Play-off-Auftakt die Rotjacken. Der KAC genoß zum Viertelfinal-Auftakt gegen Znaim nicht nur Heimvorteil. Sie galten auch als Favoriten. Doch das war mit dem Eröffnungsbully vergessen. Nach einer kurzen Abtastphase legte der KAC mit hohem Tempo los. Bei toller Stimmung tauchten Patrick Harand und Matt Neal erstmals gefährlich von Znaim-Keeper Marek Schwarz auf. Doch sie scheiterten wie Mark Hurtubise, der komplett allein gelassen den tschechischen Goalie nicht bezwingen konnte.

Durch ein zugesprochenes Powerplay begann Znaim, das Heft in die Hand zu nehmen. In dieser Phase musste KAC-Goalie Tomas Duba mehrmals rettend eingreifen. Etwa sieben Minuten vor der ersten Drittelpause begannen beide Teams aggressives Körperspiel zu zeigen.

118 Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt als Manuel Geier wieder einmal seinen Torriecher zur Schau stellte. Schwarz konnte den Puck nicht festhalten und der KAC-Kapitän staubte eiskalt ab. Und die Hausherren wollten nachlegen. Nach einer überstandenen Unterzahl "klopfte" Manuel Ganahl an der Querlatte an (27.). Das hohe Tempo der Rotjacken hinterließ in der Folge bei Znaim Spuren. Die Tschechen beschränkten sich nur noch auf Konterspiel und befreiten sich mit Flanken-Pässen aus der eigenen Zone. Der KAC hingegen zeigte hingegen schnelles Umschaltspiel, punktgenaue Pässe und versuchten trotz engmaschiger Defensive immer wieder den direkten Weg zum Tor zu finden.

1:1 aus dem Nichts

Quasi aus dem Nichts gelang Znaim der Ausgleich. Libor Sulak überzuckerte einen defensiven Fehler und ließ im Alleingang Duba keine Chance. Die Intensität nahm in der Folge zu, immer wieder kam es zu kleineren Scharmützeln. Mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedete das Publikum die Schiedsrichter in die Pause.

Im Schlussdrittel gestaltete sich die Partie wieder deutlich offener. Verursacht durch einige Fehlpässe in der Defensive war Duba gefordert. Auf der gegenüberliegenden Seite versiebte Stefan Geier einen Hochkaräter (44.). Der neuerliche Führungstreffer lag bereits in der Luft. Im Powerplay schnürte Manuel Geier schließlich seinen Doppelpack, als er vorbildlich von Ganahl bedient worden ist. Doch die Freude darüber währte nur kurz. Aus kurzer Distanz staubte David Bartos für Znaim zum 2:2, ebenfalls im Powerplay, ab. Und plötzlich wendete sich das Blatt. Anstelle des KAC, der im Konter durch Ziga Pance eine Chance vernebelte, erzielte Znaim plötzlich die Führung. Ein ansatzloser Schuss durch Tomas Plihal brachte die Gäste in der 52. Spielminute erstmals in Front.

Dramatische Schlussphase

Für den KAC wirkte das Znaimer Gehäuse in der Folge wie vernagelt. Erneut vergab Pance zwei aussichtsreiche Torchancen (55.). Mit Mann und Maus stemmten sichh die Gäste in Fogle gegen Rotjacken-Schüsse. Noch dramatischer gestaltete sich die Schlussphase. Der KAC versuchte verbissen auf den Ausgleich zu drängen, doch der Puck wollte auch in Überzahl nicht in die Maschen. 35 Sekunden vor Schluss rettete Jamie Lundmark mit einem unwiderstehlichen Handgelenks-Schuss ins Kreuzeck den KAC in die Verlängerung. Und die hätte lange dauern können.

Erlösung durch Lundmark

In der Endlos-Overtime mit "Sudden Victory"-Modus versuchten beide Teams schwere Fehler zu vermeiden. Das Spiel wirkte dadurch deutlich zerfahrener als zuvor. Thomas Hundertpfund hatte gleich zwei Mal den Siegtreffer am Schläger. Doch vorerst blieb es torlos. Auch nach einem seidenweichen Pass von Dave Fischer auf Matt Neal, der KAC-Stürmer verzog im Alleingang (76.).

Doch es dauerte nur kurz bis neuerlich Jamie Lundmark den KAC und über 4000 Fans in der Stadthalle erlöst hatte. Der Top-Torjäger der Klagenfurter hämmerte den Puck via Direktschuss zum 4:3 in der 78. Minute in die Maschen.

Bereits am Dienstag geht es weiter, wenn die Klagenfurter in Tschechien gastieren.

Die Zahlen zum Spiel:

KAC - HC Znojmo 4:3 n.V.
(0:0,1:1,2:2;1:0). Klagenfurt, 4.167.
Tore: M. Geier (22., 46./PP), Lundmark (60./PP, 78.) bzw. Sulak (38.), Bartos (49./PP), Plihal (52.).
Strafminuten: 17 bzw. 17.
Stand in der Serie: 1:0.