Mittlerweile ist es ein Jahr her, als Sie zum ersten Mal Klagenfurt einen Besuch abgestattet haben. Ihre persönliche Bilanz?
Mike Pellegrims: Sehr positiv. Es gab viel Arbeit, doch das war mir von Anfang an bewusst. Der KAC wollte einen neuen Weg einschlagen und eine neue Philosophie.

Klingt auch nach enormer Überzeugungsarbeit ...
Das ist keine ungewöhnliche Begleiterscheinung. Erst wenn ein Team sieht, dass ein Konzept Erfolg versprechend ist, vertrauen sie darauf. Und das haben sie auch getan.

Sind Sie erleichtert, das Play-off erreicht zu haben?
Es ist schön für den Klub und die Fans, dieses Ziel erreicht zu haben. Die Mannschaft hat seit Mai hart gearbeitet. Ihre Moral verdient Respekt. Auch wenn die Resultate nicht gestimmt haben, wurde sehr gutes Eishockey gezeigt. Es wartet jedoch noch viel Arbeit auf uns.

Klagenfurt präsentierte sich heuer als ungewohnt ruhige Trainerstation. Täuscht das?
Es gab nie Andeutungen oder Aussagen, dass ich meinen Job verlieren könnte. Selbst als wir im November eine schwierige Situation erlebt hatten. Ich habe jedoch von Geschäftsführung und Aufsichtsrat volle Rückendeckung erhalten. Ich bin allerdings nicht der Typ, der viele Gedanken daran verschwendet. In diesem Beruf muss eben täglich Leistung erbracht werden.

Stichwort Philosophie. Haben Sie Angst, Ihr intensives Eishockey könnte Ihre Spieler im falschen Moment zermürben?
Eishockey wird von Momentum und Wellen bestimmt. Es ist nichts Ungewöhnliches, kurz einzuknicken. Auch für mich ist es manchmal rätselhaft, wieso und weshalb sich Passivität einschleicht. Doch dann geschehen wieder Siege wie in Linz, als wir ein 0:3 gedreht hatten. Aber so eine Unberechenbarkeit macht das Eishockey eben aus.

Es wurden mehrmals die Linien neu zusammengestellt. Von Ihnen oder gab es ein Veto von Sportdirektor Dieter Kalt?
Die Linien mussten wir aufgrund von Verletzungen oder Sperren immer wieder adaptieren. Wir haben uns aber immer wieder mit Dieter beraten. Die Letztentscheidung habe jedoch ich getroffen und auch zu verantworten.

Was sind Ihre Vorgaben für die Zwischenrunde?
Von den letzten sechs Spielen haben wir fünf verloren. Wir können nicht so weitermachen, nur weil wir fix im Play-off stehen. Nun sind Reaktion und Konstanz gefragt. Den Schalter dann zum Play-off plötzlich von Rot auf Grün umzulegen, wird nicht funktionieren.

Ihr Vertrag beim KAC läuft mit Saisonende aus. Hat der Klub bereits eine Verlängerung signalisiert?
Diese Frage zu beantworten, ist Aufgabe des KAC.