Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Erst recht nicht, für diejenigen, die ein KAC-Emblem auf der Brust tragen. Einen Kurswechsel hat die Rotjacken-Führung versprochen, dieser scheint sich nach und nach abzuzeichnen.

Was bereits funktioniert: Die Protagonisten auf dem Eis verkörpern den Sinneswandel des KAC wohl am besten. Sie versuchen, in ihrem Spiel stets Leidenschaft zu zeigen, was an der Vielzahl der geblockten Schüsse abzulesen ist. Dies hilft auch in Unterzahl-Situationen, die aus rot-weißer Sicht bislang gänzlich schadlos überstanden worden sind. Trainer Mike Pellegrims (Bild) dürfte es gelungen sein, die Tor-Produktion auf alle vier Angriffs-Linien zu verlagern.

Woran es noch hapert: Nur ein einziges Powerplay (von 13) konnte in einen Treffer umgemünzt werden. Speziell in der Fremde gelang es den Rotjacken nicht, das entfachte Feuer aus ihren Vorstellungen auf Heimateis zu konservieren. Auch bei Siegen gelang es den Klagenfurtern nicht, über 60 Minuten ihr Niveau zu halten.

Worin Potenzial liegt: Die Imports zeigten bereits, was von ihnen erhofft werden darf. Und Jamie Lundmark unterstrich gleich mehrmals, warum er verlängert worden ist. Pellegrims' Taktik zielt nicht auf ein Offensiv-Feuerwerk ab. Es gilt wenige Torchancen zu nutzen. Eben exakt Lundmarks Spezialität. Bei Tomas Duba, Mark Hurtubise, Dave Fischer und Ziga Pance scheint aber das Preis-/Leistungsverhältnis zu stimmen.

Fazit: Über-Kombinationen und kopflose Sturmläufe scheinen ausgedient zu haben. Dem neuen geradlinigen Spielstil wird hohe Laufbereitschaft und Aggressivität (im Forechecking) abverlangt. Wer nicht diszipliniert agiert, bringt das Gefüge ins Wanken. Patrick Harand scheint das System wie auf dem Leib geschneidert. Für aufstrebende Cracks ist er ein zuverlässiger Anhaltspunkt. Eines hat der KAC bereits geschafft: Der frische Wind von Klagenfurt hat sich in der EBEL bereits herumgesprochen.