Graz musste gewinnen - mit vier Niederlagen im Rucksack und der roten Laterne gingen die 99ers in das Spiel gegen Dornbrin und den Kampf um die Play-off-Teilnahme. Wer einen leidenschaftliche, aggressive und knallharte Einstellung der Grazer nach der Länderspielpause erwartete, wurde rasch enttäuscht. Graz spielte (höchstens) bemüht, Körpereinsatz war vor allem vor dem eigenen Tor wieder einmal Mangelware und nach neun Minuten stand es schon 0:3. Höchstens eines der drei Tore ging auf das Konto von Keeper Andrew Engelage.

Neo-Stürmer Mario Lamoureux wurde von Trainer Doug Mason in die dritte Linie gestellt, seine Anwesenheit fiel lange nur bei genauer Betrachtung der Trikots auf, doch in der 25. Minute brach er die Torsperre der Graz 99ers nach sage uns schreibe 173 Minuten und stellte somit auf 1:3.

Lamoureux belebte die Offensive

Nur zwei Minuten später erklangen ernuet die "Steirer-Men" für den frischen Einkauf: Lamoureux traf abermals in Überzahl. Graz war dank der beiden Treffer wieder im Geschäft, Dornbirn hatte sich lange auf das Halten des Vorsprungs konzentriert und schaffte es nicht, rasch wieder in den Angriffsmodus zu schalten. Das Momentum war bei den Hausherren, die vor 1410 Zusehern auf den Ausgleich drängten. Doch Juha Rasmus Rinne im Tor der Vorarlberger hatte da was dagegen. In der 33. Minute bemühten die Schiedsrichter den Videobeweis: Ein Tor für Dornbirn wurde nicht gegeben - zur Freude der Fans. Das Tor war aus der Verankerung, als der Puck über die Linie gegangen ist. Dornbirn machte sich mit (dummen) Fouls das Leben schwer und servierte Graz Chancen. Doch ein dritter Treffer in nummerischer Überlegenheit sollte im zweiten Abschnitt nicht gelingen. Mit einem 2:4 ging es in die zweite Pause, denn Grabher-Meier drückte die Scheibe 2,7 Sekunden vor der Sirene noch in die Maschen. Ein Schlag ins Gesicht der wiedererstarkten Grazer.

Den Magenstrudel kurz vor der Pause haben die Grazer schnell verdaut - das Spiel war offen und beide kamen zu Chancen. Eine verwertete dann Anthony Camara - auch noch nicht so lange in Graz. Er holte sich hinter dem Kasten die Scheibe und stocherte sie zwischen Schoner und Stange in der 46. Minute durch. Doch dann flog Engelage ein halbfester Puck von Arniel (51./PP) aus mittlerer Distanz regelrecht ums linke Ohr und nach einem Fehlpass vollendete Fraser (52.) einen Konter zum 3:6. Knapp vor der Schlusssirene setzten die Bulldogs noch einen drauf: Dustin Sylvester schenkte den Grazern das 7:3 ein - die 99ers können das Play-off wohl langsam absschreiben.