2014 schrieb das kleine Nachbarland Slowenien Sportgeschichte: Nachdem Österreich, dessen Auftritt von nächtlichen Eskapaden überschattet wurde, ausgeschaltet wurde, endete der Auftritt in Russland erst im Viertelfinale. Auch heuer ist der erprobte Eishockey-Beobachter nicht gerade geneigt, den Slowenen überhaupt ein Weiterkommen in Gruppe B - die Gegner sind die USA, Russland und die Slowakei - zuzutrauen, aber sie haben schon einmal gezeigt, dass sie über sich hinauswachsen könne. "Wir wissen auch wie man Hockey spielt. Disziplin und harte Arbeit werden der Schlüssel zum Erfolg sein", sagt Ex-VSV- und -KAC-Crack Ziga Pance, der momentan in Dornbirn engagiert ist. Für den Meister-Torschützen des HC Bozen von 2014 "ist Olympia eine ganz große Ehre. Das sind die Momente, von denen du schon als Kind träumst", schwärmt Pance. Dass die NHL-Stars diesmal nicht dabei sind, macht die Aufgabe für Pance nicht leichter: "Gerade die Amerikaner haben so ein großes Spielerpotenzial, da spielen so viele gute Cracks in Europa, dass sie trotzdem zu den Favoriten zählen. Und die Russen sind mit den KHL-Spielern sowieso ganz stark."

In die selbe Kerbe schlägt sein Ex-Teamkollege und VSV-Torjäger Miha Verlic, dem in dieser Spielzeit schon 15 Treffer gelangen: "Es ist ein Wahnsinn schon zum zweiten Mal dabei sein zu dürfen. Auf dem Papier sind alle Gegner stärker, aber wir haben schon einmal zu überraschen gewusst und sind ein eingespieltes Team."

Sieben EBEL-Cracks im Slowenien-Kader

Verlic und Pance sind nur zwei von insgesamt sieben namhaften EBEL-Cracks im Aufgebot. Der KAC entsandte Verteidiger Mitja Robar nach Pyeongchang, die 99ers Stürmer Ken Ograjensek und Salzburg Keeper Luka Gracnar. Ein Duo kommt aus Fehervar, das gerade in der Qualirunde um die Playoffs kämpft. Abwehrchef Luka Vidmar und Sturmtank Ales Music fehlen den Ungarn für mindestens noch zwei Partien.

Der KAC-Verteidiger Robar stapelt vor dem Turnier übrigens tief: "Wir müssen realistisch sein, es wird nicht einfach. Wir Slowenen sind beim Olympischen Turnier Außenseiter. Auch wenn die NHL-Spieler nicht dabei sind, wird es nicht unbedingt einfacher. Jene Spieler, die die anderen Nationen aufbieten, sind auch sehr gut."

EBEL-Urgestein Music, der nach vielen Jahren in Laibach - trotz einigen Wechselgerüchten um den VSV - nun bei Fehervar landete, ist unglaublich stolz: "Wenn sich ein Land mit zwei Millionen Einwohnern bereits zum zweiten Mal in Folge für die Olympischen Spiele qualifiziert, dann ist das eine tolle Leistung, auf die wir sehr stolz sind. Ich erwarte mir von uns, dass wir unser Land auf und abseits des Eises bestmöglich vertreten."

Ob der Gruppen-David die drei Goliaths ärgern oder gar zum Fallen bringen kann, wird sich ab heute (13.10 Uhr) herausstellen. Da eröffnen die Slowenen gegen die USA das Turnier, gleichzeitig spielt Russland gegen die Slowakei.