Mit dem neuen Keeper Andrew Engelage auf der Bank gingen die Grazer in die dritte Partie der Qualifikationsrunde und im Kasten durfte Thomas Höneckl gegen die Füchse aus Bozen beginnen. Der Kanadier war am Vortag zu den Grazern gestoßen und war nur beim kurzen Training am Vormittag dabei. Darum bekam der Salzburger Höneckl den Vorzug von Trainer Doug Mason.

Neo-Keeper Engelage nahm auf der Bank platz
Neo-Keeper Engelage nahm auf der Bank platz © (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ David Rodriguez)

Die Grazer waren nach zwei Niederlagen in den ersten beiden der zehn Partien schon unter Zugzwang. Vereinsintern rechnet man damit, dass acht oder vielleicht sieben Siege den Weg in das Play-off garantieren. Graz spielte zu Beginn, wie man es gewohnt ist, flott und hatte das Heft in der Hand, doch dann ließ Höneckl die Scheibe zwei Mal abprallen und kassierte zwei Gegentreffer durch Sointu (8.) und Smith (12.). Graz war von der Rolle, es ging zu diesem Zeitpunkt nicht viel. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, sangen die Fans hinter dem Tor und Graz fing sich mit Fortdauer des ersten Durchgangs wieder. Bozen spielte mit der Schläue von Füchsen: aggressiv aber nie gefährdet, eine Strafe zu kassieren und dann kontrolliert nach vorne. Eben genau so, wie es in der Ferne angebracht ist.

Völlig verunglückte 99ers-Performance

Gegen eben dieses Spiel fanden die Steirer auch im Mitteldrittel keine Wege und Mittel. Zur Spielmitte stellte Micelli (30.) sogar auf 3:0 für die Italiener. Graz verkaufte sich in den ersten 40 Minuten zu harmlos, um wenigstens vor der Pause noch den ersten Treffer erzielen zu können. So war auch die Stimmung am Tiefpunkt angelangt. Gelegentlich regten sich die Fans ob der harten Gangart der Gäste auf, doch viel zum Gustieren gab es in Liebenau auch im zweiten Abschnitt nicht.

Stimmungstechnisch blieb es - ebenso wie spielerisch - eher düster. Ob der weiterhin glücklosen Vorstellung der Grazer begann auch das Publikum, ihre Mannen auszupfeifen. Mason setzte in der Schussphase noch einmal alles auf eine Karte und nahm Keeper Höneckl bereits nach gut 55 Minuten aus dem Gehäuse. Chris DeSousa ließ sich diese Chance nicht nehmen und erhöhte auf den 4:0-Endstand für die Gäste.

Jetzt wird es für die Grazer schon äußerst schwer mit der Playoff-Quali. Bei sieben verbleibenden Spielen hat man fünf Punkte Rückstand auf die zweitplatzierten Villacher Adler und das Playoff. "Natürlich glaube ich noch daran, dass wir es schaffen. Sonst müsste sich Graz einen anderen Trainer suchen", sagte ein geknickter Doug Mason nach der Partie.