Es begann nicht gerade prickelnd für die Grazer im ersten Spiel der Qualifikationsrunde gegen den VSV, die nach seiner Sperre wieder auf Neo-Stürmer Anthony Camara setzen konnten. Kurz nach Anpfiff musste Kapitän Oliver Setzinger wegen hohen Stocks für vier Minuten in die Kühlbox. Die Adler fanden allerdings keine einzige zwingende Torchance gegen die gut verteidigenden Grazer vor. Keeper Thomas Höneckl - der nominelle "Zweier" der Grazer bekam den Vorzug gegenüber Hannu Toivonen - hatte in diesem Unterzahlspiel kaum was zu tun. Gegen Ende der er Unterzahl kamen die Grazer noch zu einer feinen Chance auf einen Shorthander durch Daniel Oberkofler. "Wir wollen euch kämpfen sehen", sangen die rund 40 mitgereisten Fans der Adler. Die Blau-Weißen waren aber lange farblos. Graz hatte das Heft in der Hand, störte die Villacher bereits im eigenen Drittel und drängte auf die Führung. Zu leichtfertig gingen die Adler mit der Scheibe um, die Hausherren kamen zu einfachen Puckgewinnen in der eigenen Zone und konnte angreifen. Es lief einfach nicht zusammen bei den krisengebeutelten Adlern. Der beste Mann: Schlussmann Lukas Herzog. Und dennoch: In Führung ging Villach! In der 15. Minute nutzte Andrew Sarauer einen Fehler in der Grazer Abwehr zum 1:0 für die Gäste. Die Führung war Weckruf (VSV) und Dämpfer (99ers) zugleich und plötzlich war es eine relativ ausgeglichene Partie. Mit 0:1 ging es in die erste Pause.

3:1 statt 2:2

Die Mannschaft von Trainer Doug Mason wirkte im Mitteldrittel müde, fast noch ein bisschen geschockt vom Gegentreffer im ersten Drittel. Villach hingegen war im Vergleich zu den ersten 15 Minuten im Anfangsdrittel nicht wieder zu erkennen. Die Gäste spielten schneller, frecher als die Gastgeber. Und wenn die 99ers-Offensive dann doch vor das gegnerische Tor kam, agierte Herzog als Spielverderber. Nur in der 32. Minute nicht: Plötzlich stand es 1:1 - Zintis Zusevics sorgte für den Ausgleich. Die 99ers-Fans waren optimistisch: "Jetzt geht's los", skandierten sie. Aber im Gegenteil: Villach ging kurz später wieder in Führung: Höneckl ließ die Scheibe nach vorne abprallen, Ben Walter traf zum 2:1 (34.). Doch Graz schlug erneut zurück. Dachten zumindest alle: Nach einem Videobeweis wurde der vermeintliche Ausgleichstreffer aber aberkannt (48.). Im Gegenzug das 3:1 für den VSV. Beim Treffer durch Jordan Hickmot sah Höneckl nicht gut aus. So ging es aus Sicht der Steirer erneut mit einem Rückstand in die Pause.

Das Schlussdrittel? Unspektakulär. Graz konnte nicht, Villach musste nicht. So blieb es beim 1:3 - die 99ers legten zum Beginn der Qualifikationsrunde, in der es ums Play-off geht, also einen klassischen Fehlstart hin.