1. Drittel

Es begann nicht gerade prickelnd für die Grazer, die nach seiner Sperre wieder auf Neo-Stürmer Anthony Camara setzen konnten. Kurz nach Anpfiff musste Kapitän Oliver Setzinger wegen hohen Stocks für vier Minuten in die Kühlbox. Die Adler fanden allerdings keine einzige zwingende Torchance gegen die gut verteidigenden 99ers vor. Keeper Thomas Höneckl - der nominelle "Zweier" der Grazer bekam den Vorzug gegenüber Hannu Toivonen - hatte in diesem Unterzahlspiel kaum was zu tun. Gegen Ende der er Unterzahl kamen die Steirer sogar noch zu einer feinen Chance auf einen Shorthander. Die 99ers überstanden die Unterzahl und Setzinger fand gleich eine große Tormöglichkeit im Gegenzug vor. "Wir wollen euch kämpfen sehen", sangen die rund 40 mitgereisten Fans der Adler. Die Blau-Weißen waren aber lange farblos. Lediglich in Minute zehn tankte sich Miha Verlic sehenswert durch die Abwehrreihen, sein Abschluss verfehlte das Ziel jedoch klar. Auch in der Folge übten die Heimischen Druck auf das Gehäuse von Lukas Herzog aus, der aber Herr der Lage blieb. Und so bekamen die Grazer - frei nach dem gängigen Sprichwort - doch tatsächlich dieses eine Tor, das ihnen selbst davor nicht gelingen wollte. Stefan Bacher schickte Andrew Sarauer auf die Reise, der Höneckl geschickt austanzte und jubelnd abdrehte (15.). Mit dem 0:1 ging es auch in die erste Pause.

2. Drittel

Im zweiten Abschnitt schlossen die Teams nahtlos an die grundsätzlich eher dürftige spielerische Leistung an. Graz hatte die Scheibenhoheit, Villach zerstörte das Spiel der Gastgeber weitestgehend. Nach einem unnötigen Puckverlust von Kyle Beach im gegnerischen Drittel ging es in Minute 32 jedoch schnell. Zintis Zusevics nahm die Scheibe in der neutralen Zone auf, fasste sich ein Herz und preschte bis vor das Gehäuse der Adler, wo er auch noch Lukas Herzog bezwang und für das dennoch völlig verdiente 1:1 sorgte. Doch schon 121 Sekunden später bediente Sam Labrecque nach einem wahren Kraftanfall Benjamin Petrik, dessen Abschluss Ben Walter noch über die Linie lenkte. Danach hatten die Adler Lunte gerochen und wurden selbst etwas initiativ. Der auffälligste Adler, Ex-Grazer Miha Verlic, fand in der 37. Minute sogar noch die Chance zum 3:1 vor, Thomas Höneckl rettete aber aus kürzester Distanz. Einen vermeintlichen und nach Videostudium aberkannten Pirmann-Treffer - er hatte den Puck inklusive Torhüter-Behinderung hinter die Linie befördert - später (38.) war Jordan Hickmott im direkten Gegenzug zur Stelle und schob nach überlegt vorgetragenem Sololauf im kurzen Eck zum 1:3-Pausenstand ein. Höneckl, der dabei völlig am falschen Fuß erwischt wurde, sah dabei wahrlich nicht gut aus.

3. Drittel

Im Schlussabschnitt zeigte VSV-Keeper Lukas Herzog, wie sein Vorzug gegenüber David Kickert zu rechtfertigen war. Graz feuerte - wenn auch oft zu zentral oder aus schlechten Winkeln - aus allen Lagen, Herzog blieb aktiv und entschärfte eine Vielzahl von Schüssen. Auch in ihrem Powerplay - Evan Brophey hütete die Kühlbox - ging offensiv beim VSV wenig, die Adler waren darauf bedacht, die Zeit von der Uhr zu spielen. Die größe Chance zum Anschlusstreffer vernebelte Johnathan Carlsson, der das Tor aus kürzester Distanz verfehlte (57.). Weil den 99ers auch die nötige Durchschlagskraft zur Schlussoffensive fehlte, konnte man dem VSV-Bollwerk nichts mehr entgegensetzen.

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