Wer, wenn nicht Daniel Oberkofler sollte besser über die Black Wings Bescheid wissen. Der Grazer trug elf Jahre lang die schwarzen Schwingen und seine Bilanz zwischen 2006 und 2017 weist 526 Spiele im Grunddurchgang (63 Tore) sowie 112 Play-off-Partien (14) aus. Acht Mal stand er in der Champions Hockey League auf dem Eis. „Da kommt in ein paar Jahren schon was zusammen“, sagt er mit einem Lachen, „ich habe mir anfangs nie Gedanken gemacht, wie lange ich bleibe.“

In Linz hat er sich gleich wohlgefühlt, auf dem Eis und in der Stadt. „Linz ist vielleicht ein bisschen als Stahlstadt verschrien, aber es gibt auch schöne Plätze. Umsonst habe ich es nicht elf Jahre ausgehalten. Der Verein hat mir geholfen und ich wollte was zurückgeben. Mir war nach kurzer Zeit klar, dass ich länger bleibe, wenn sie wollen.“ Unter Bill Stewart hat Oberkofler in Graz gespielt, dann kam mit Jim Brithen ein Neuer. „Wir hatten 18 Stürmer im Kader. Ich war realistisch und wusste, dass es schwierig wird.“ So folgte er Stewart nach Linz und der Höhepunkt war der Meistertitel 2012.

"Es ist nie leicht, gegen Linz zu spielen."

Bei aller Professionalität im Verein und den Erfolgen war es an der Zeit, die Donau zu verlassen. „Es hat nicht nur vom Sportlichen her alles gepasst, aber ich wollte für mich selber etwas Neues und es ist in den vergangenen zwei Jahren nicht so gelaufen, wie ich es wollte. Ich wollte eine neue sportliche Herausforderung, denn irgendwann kommt ein Alltag rein.“ In seiner neuen alten Heimat hat sich der Stürmer schnell wieder eingelebt, von Trainer Doug Mason wurde er mit Evan Brophey und Daniel Woger in eine Linie gestellt, und die wusste bisher zu gefallen.

„Es ist nie leicht, gegen Linz zu spielen. Sie haben nun zwar einen neuen Trainer, aber wir waren immer eine gut organisierte Mannschaft mit extrem viel Talent. Spieler wie Joel Broda oder Brian Lebler schießen 30 bis 40 Tore in der Saison und sind immer für Tore gut und hinten sind wir immer gut gestanden.“ Auf einer starken Verteidigung basiert auch die Philosophie von Mason, der viel Bewegung und Tempo erwartet. Zuletzt wurden die Grazer in Villach nicht belohnt. „Wir haben genug Chancen gehabt, aber halt nichts reingehaut. Wir müssen mehr Zweikämpfe gewinnen und mehr zum Tor gehen. Puckbesitz ist schön und gut, aber die Scheibe muss eben ins Tor.“ Eine Umstellung wird Mason im Vergleich zum VSV vornehmen. Im Tor spielt wie in Klagenfurt Hannu Toivonen.

Die Qual der Wahl

Die Rückennummer 74 trägt Oberkofler seit 2006. „Ich habe im Nachwuchs immer mit der 14 gespielt, die war in Linz aber vergeben. Dann habe ich die 1 mit der 7 getauscht“, erzählt er.
Neben Eishockey sind Fußball und der SK Sturm die große Leidenschaft. „Mein Vater hat bei Sturm mit Jurtin, Bakota und Schilcher gespielt, also bin ich quasi als ,Schwarzer‘ geboren.“ Selbst hat er bei Sturm im Nachwuchs gespielt. Dort musste er sich entscheiden und wählte Eishockey – gekickt hat er aber beim GSC und bei Kalsdorf nebenbei. „Ich traue mich zu sagen, dass ich kicken kann. Ob es für mehr gereicht hätte, kann ich nicht einschätzen.“