Im allerersten NHL-Spiel mit den New York Rangers ein Tor im Madison Square Garden zu erzielen, würden nicht wenige zum absoluten Karriere-Höhepunkt ausweisen. Nicht so Thomas Pöck. Den bisher einzigen Klagenfurter, der jemals in der besten Eishockey-Liga der Welt gespielt hat, zeichnet es aus, über den Blickwinkel für das Große und Ganze zu verfügen: „Es gab so viele prägende Momente. Ob am College, bei den Rangers, in Schweden, der Schweiz oder zuletzt bei KAC und Graz. Jetzt aber ist der Zeitpunkt gekommen, einen Schlussstrich zu ziehen. Es war keine schwierige Entscheidung“, erklärt Pöck und betont glücklich wie dankbar zu sein, wie seine Karriere verlaufen ist: „Nicht viele hatten so ein Glück, wie ich.“

Für den 35-jährige und dreifachen Familienvater gilt zukünftig die höchste Aufmerksamkeit seiner Familie, mit der er in Wilmington (Vorort von Boston) wohnt. Pöck: „Unser Ältester beginnt mit der Schule. Wir wollen zukünftig hier in den USA leben. Es wäre unfair, die Kinder ständig aus ihrem Umfeld zu reißen.“

Auf dem Eis war sein Spiel stets von Leidenschaft und Aufopferung geprägt. Geschenkt wurde ihm jedoch nichts: „Ich war eben nicht gut genug, um längerfristig in der NHL zu überleben“, zeigt sich der Ex-Ranger gewohnt selbstkritisch. Der Lock-out 2004/05 sei zudem nicht förderlich gewesen.

In Boston mit Weber?

Dem Eishockey-Sport bleibt Pöck vorerst jedoch treu. Nicht als Spieleragent, was ihm zuletzt angeboten worden ist. Sondern als Trainer. Der Klagenfurter wurde zum Headcoach für die Frauenmannschaft Boston Pride in der NWHL ernannt. Diese Liga ist das weibliche Pendant zur NHL. „Es wird eine tolle Erfahrung. Damen-Eishockey liegt hier voll im Trend.“ Und Pöck könnte in seinen Reihen österreichische Verstärkung erhalten. Die Chancen stehen gut, dass Pionierin Janine Weber den Angriff Bostons verstärken wird. „Für mich ist das aber kein Hauptjob“, betont Pöck. Er habe noch ein anderes Projekt in Aussicht.

Die Kärntner Firma „Simpliflow“, die sich auf Trainingsprogramme für Profis spezialisiert hat, will mit Hilfe des Bachelors in Sportmanagement nach Amerika expandieren. Dass sie dabei mit Pöck auf einen beherzten Kämpfertypen setzt, muss nicht extra erwähnt werden.