Er polarisiert und nicht nur die Grazer Fans stehen auf ihn: Matt Pelech (29) hat sich auch innerhalb der Mannschaft viel Respekt sowie Anerkennung erarbeitet und nicht nur das harte, kampfbetonte Spiel hat ihn beliebt gemacht. So grimmig er auf dem Eis oft erscheint, so freundlich und zuvorkommend ist der Kanadier in der Kabine und bei Gesprächen. „Er hat immer ein freundliches Wort oder einen Scherz parat und ist wirklich nie ungut oder gar aggressiv“, sagt Manager BerndVollmann.

Wenn der Gegner auf ihn zukommt, ist es mit der Freundlichkeit aber schnell vorbei. Das bekamen auch die Salzburger in der „Best of seven“-Serie zu spüren. Pelech verteidigt Puck, Zone und seine Mitspieler kompromisslos. Mit 147 Minuten ist er der „Bad Boy“ der Liga, doch im Viertelfinale war er in vier Spielen nur vier Mal in der Kühlbox. „Ich helfe der Mannschaft nicht, wenn ich draußen bin. Ich versuche, so hart und physisch wie möglich zu spielen und dabei keine Strafe zu bekommen“, sagt der Kanadier und fügt mit einem Lachen hinzu: „Aber vielleicht bekomme ich durch meine Größe öfters eine als andere.“ Pelech ist mit 1,93 Metern und 107 Kilogramm ein ordentlicher Brocken, der seine ganze Kraft auch in Schüssen entfalten kann. Vier Mal traf er in der laufenden Saison bei 13 Assists. Seine Hauptaufgabe bleibt allerdings das Verhindern von Toren und darauf liegt in Salzburg der Fokus:

Gegen das schnelle Spiel der Salzburger haben die Grazer ein Rezept: „Mit dem Körper in den Gegner hineinfahren und das Tempo so herausnehmen. Wir müssen körperbetont spielen, schnell auf den Beinen sein, Strafen vermeiden und wir Verteidiger müssen unseren Stürmern die Chance ermöglichen, zu treffen.“ Über eine mögliche Zukunft in Graz will er noch nicht sprechen, aber ihm und seiner Gattin gefällt es an der Mur sehr gut. Für gewöhnlich gibt sich auch die Vereinsführung bezüglich Personalien bedeckt, doch der Abwehrriese ist für Vollmann „sicher eine interessante Option für die Zukunft, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Es besteht gegenseitiges Interesse.“

Bevor verhandelt wird, geht es zumindest noch einmal in Salzburg aufs Eis. Der Meister will schon heute ins Halbfinale einziehen, sagt Thomas Raffl: