Wie große war die Erleichterung in der Vereinsführung nach dem Einzug ins Play-off?
Bernd Vollmann: Sie war nicht groß, sondern riesig. Wir hatten in den vergangenen Jahren einige Endspiele und die sind nicht gut ausgegangen. Das war für den Verein, das Eishockey in Graz und der Steiermark und das Umfeld extrem wichtig.

Hand aufs Herz: Hätte es sonst Konsequenzen abseits der Mannschaft gegeben?
Der Präsident, der Vorstand und auch ich hätten uns eine Pause gegönnt und hätten uns einige Zeit über unsere Zukunft und die des gesamten Vereins Gedanken gemacht.

Sie haben beim Pick gesagt, dass Sie das „Urteil annehmen“. Salzburg war wohl nicht der Wunschgegner ...
Gegen jede der vier Top-Mannschaften ist schwer zu spielen, aber Salzburg ist Meister und sportlich auch in dieser Saison sicher wieder der Favorit. Wir haben nach dem Pick aber nie nachgedacht, was wäre, wenn. Die Situation ist so und wie Kapitän Oliver Setzinger gesagt hat, kochen die auch nur mit Wasser. Die Fans in der Halle waren schon zuletzt sensationell und wir haben nun wirklich einen Heimvorteil – egal, wer kommt.

Wäre Doug Mason auch ohne Play-off-Einzug geblieben?
Ja (lacht).

Ivo Jan war Trainer und sportlicher Leiter. Mason auch, oder wird es künftig einen eigenen Sportchef geben?
Es wird bei uns keinen Sportdirektor für die Kampfmannschaft geben. Für die Jugend haben wir mit Gerd Gruber einen tollen Mann für diese Position. Mason kann ohnehin nicht vollkommen im Alleingang Spieler holen oder abgeben. Er wird auch weiterhin immer Rücksprache halten und dafür gibt es auch regelmäßige Abstimmungsgespräche.

Bei einem Thema wird immer eisern geschwiegen. Wie sieht es bei der Kaderplanung aus?
Wir fokussieren uns jetzt einmal auf die Österreicher in der Mannschaft und der Liga. Mason will sich vor allem unsere Legionäre im Play-off noch einmal genau anschauen. Auf dem Eis, aber auch abseits. Dann werden der Vorstand und er gemeinsam entscheiden.

In dieser Saison hat Graz sich die 5 Stürmer/3 Verteidiger/1 Tormann-Ausländer-Regel auferlegt. Wird das so bleiben?
Wir haben uns damit ein wenig limitiert. Aber wir planen für die kommende Saison die Anzahl mit plus/minus eins zu belassen. Das hängt auch vom Österreicher-Markt ab.

In dieser Saison haben Sie den Trainer getauscht, zwei Spieler geholt – das kostet und der Zuseherschnitt war mit 2254 auch unter den Erwartungen. Ist das Play-off ein finanzieller Bonus, oder war es ein Muss?
Es hat uns sicher geholfen. Eine Zeit lang waren wir wegen der Zuseher unter den Erwartungen. Aber die tolle Qualifikationsrunde hat uns schon geholfen und das Play-off wirkt sich natürlich auch positiv aus.

Sollten die Grazer Salzburg meistern, wo werden die Heimspiele ausgetragen? In Liebenau sind ja die Special Olympics ...
Wir haben mit dem Sportstadtrat Kurt Hohensinner, den Special Olympics und der EBEL eine sehr gute Lösung gefunden, die auch für die Fans optimal wäre. Im Falle des Falles wird es im Semifinale Eishockey in Graz geben, aber Genaueres erst, wenn es wirklich so weit ist.