Dieser Anruf kam unerwartet: Ein Fan wollte genau das Trikot von Matt Pelech kaufen, das beim Spiel der 99ers gegen Vienna von Philippe Lakos zerrissen wurde. Der Kanadier hat sich mit Lakos zur Freude der Fans ein Scharmützel auf dem Eis geliefert – das Publikum würdigte die Härteeinlage mit Jubel. „Das habe ich nach dem Spiel mitbekommen, dass das den Leuten gefallen hat. Währenddessen fällt es einem nicht so auf“, sagt der Verteidiger und lächelt. „Für mich ist es ein Teil von Eishockey, hart zu spielen und meine Mitspieler zu beschützen. Vor allem den Keeper.“ Mit den Gardemaßen von 1,93 Metern und 103 Kilogram wird er auch heute hart und kompromisslos gegen Fehervar (19.15 Uhr) agieren und das, obwohl vor dem Villach-Spiel von einer längeren Abstinenz die Rede war. Doch eine befürchtete Knieverletzung stellte sich nach Rücksprache mit Ärzten in Kanada als nicht schwer heraus. „Es war keine schwere Verletzung, aber der Verein wollte sichergehen, dass es nicht schlimmer wird. Dafür bin ich auch dankbar, denn viele Teams schicken dich einfach auf das Eis und kümmern sich nicht um deine Zukunft.“

Mehr Platz, mehr Zeit

Pelech hat es nach dem Abgang von Atte Pentikäinen kurzfristig nach Graz verschlagen. „Die Grazer haben mir ein Angebot gemacht, das mir gefallen hat.“ Bevor er unterschrieben hat, wurden Erkundungen über die neue Wirkungsstätte eingeholt: „Nein, ich habe nicht nur gegoogelt“, sagt er mit einem Lachen, „die Eishockeywelt ist eine kleine Welt. Ich habe ein paar Spieler gefragt, die Graz kennen.“

Ein wenig hat sich der 29-Jährige unter dem Uhrturm umgesehen („Die Innenstadt ist wirklich sehr schön“), die meiste Zeit ist er aber in der Eishalle: „Die ist perfekt. Wir haben eine spielstarke Mannschaft und auch wenn ich noch nicht sehr lange da bin, kann ich sagen, dass die Stimmung in der Kabine und im gesamten Team großartig ist.“

In Deutschland hat sich der ehemalige NHL-Crack (Calgary Flames) bei Schwenninger Wild Wings bereits an das europäische Eis gewöhnt: „Die größere Eisfläche ist nicht so ein enormer Unterschied, wie viele behaupten. Natürlich ist es für Verteidiger schwieriger, weil die Stürmer mehr Platz und so mehr Zeit haben. Aber die gibt es dann auch für Breaks.“

Übrigens: Heute und Sonntag spielt Pelech noch mit dem geflickten Dress – danach bekommt der Fan das Trikot.