Am Freitag beginnt – zumindest bei den Graz 99ers – die Eiszeit. Solange in Liebenau noch gebaut wird, führt Trainer Ivo Jan seine Männer in Kapfenberg auf das Eis. Mit dabei ist Neuerwerbung Oliver Setzinger. Vor dem ersten Gang auf das Gefrorene vervollständigte der gebürtige Niederösterreicher für die Kleine Zeitung einige Sätze.

Verlieren ist für mich . . . schlimm. Sehr schlimm, weil ich ein sehr ehrgeiziger und emotionaler Mensch bin.

Internetforen lese ich . . . nie. Es ist jedermanns Recht, dort seine Meinung zu schreiben. Es gibt Leute, die immer schreiben, dass alles nur schlecht ist und dann fragen sie dich um einen Schläger oder lachen dir ins Gesicht. Für mich sind diese Foren tabu.

Ivo Jan . . . kenne ich schon lange und habe des Öfteren gegen ihn gespielt. Er war immer ein guter Typ. Wie er den Trainingsplan eingeteilt hat, oder auch die Vision, die er hat, finde ich super. Ivo ist mit ein Grund, warum ich nach Graz gekommen bin.

In Graz erwarte ich mir, . . . dass wir zumindest in den drei Jahren, in denen ich da bin, wieder ein gestandener Klub werden.

Unangenehm ist es mir, . . . wenn sich alles um eine Person dreht, aber im Endeffekt sind alle am großen Gesamtbild gleichermaßen beteiligt.

Fehlen darf bei mir nie . . . die Familie und der Spaß an dem, was ich tue.

Meine Frau rollt mit den Augen . . . sehr oft. Aber das ist eine Frauensache (lacht).

Das Punktesystem der Liga . . . ist meiner Meinung nach der Untergang des österreichischen Eishockeys. Das lohnt sich in keiner Art und Weise und ist mir ein Rätsel. Sie hat vielen heimischen Spielern das Genick gebrochen. Es gibt wohl einen Grund, warum es das nur bei uns und nirgendwo sonnst auf der Welt gibt.

Meine Mama sagte immer . . . bleibe ein gerader Mensch, das kann dir keine nehmen.

Ich hätte gerne ein Autogramm von . . . Conor McGregor (Anm. UFC Featherweight Champion).

Conor McGregor
Conor McGregor © AP

Meine schlimmste Verletzung . . . war ein Riss des Kreuz- und Seitenbandes sowie des Meniskus im linken Knie.

Dem KAC . . . werde ich nie vergessen, dass er mir in einer Zeit eine Chance gegeben hat, in der ich keinen Verein hatte. Darum wird der KAC immer einen Platz in meinem Herzen habe. Das war es (lacht). Punkt.

Menschen die zu mir Diva sagen . . . finde ich lustig und die sollen mit mir auf das Eis gehen und ich zeige ihnen, was eine Diva ist (lacht). Mir kann keiner nachsagen, dass ich nicht hart spiele. Manchmal probiere ich, schwierige Pässe oder technisch schön zu spielen, das ist meine Spielweise und hat nichts mit Diva zu tun. Ich denke mir was dabei und wenn es nicht funktioniert, schaut es halt blöd aus. Wie bei jedem anderen Menschen auch.

Irgendwann werde ich einmal . . . zurückblicken auf das ganze und ein Buch oder gleich ein Kabarett schreiben. So bekommen die Leute einmal Einblick, was in der Eishockey-Welt wirklich los ist – hauptsächlich in Österreich.

Am liebsten höre ich . . . Austropop.
Die Ligaerweiterung . . . kommt mir ein bisschen vor wie die Ausbildungsstätte anderer Länder. Ungarn oder Slowenien haben uns schon überholt. Vielleicht wäre es gescheiter, wenn man es erreichen könnte, dass andere heimische Vereine raufkommen.

Jahrelang war Graz . . .eine führende Hochburg im Eishockey. Und dann gab es die Nachrede, dass Graz der Verein ist, zu dem du gehst, wenn du nichts hast.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte . . . wäre es ewige Gesundheit für meine Familie.

Eishockey ist . . . neben meiner Familie mein Leben und der beste Sport, den es gibt – mit gewissen Hürden.

Wenn ich nicht Eishockeyspieler geworden wäre . . . wäre ich Kfz-Mechaniker. Hundertprozentig.

Das beste Auto aller Zeiten . . . ist für mich der Rolls Royce Wraith.

Meine Frau liebt an mir . . . hoffentlich alles. Aber da muss man sie selber fragen.