Die Vienna Capitals werden für ihre zuletzt vor allem offensiv eher dürftigen Leistungen momentan eiskalt bestraft. Mit dem 2:1-Auswärtssieg in Wien verkürzte Innsbruck in der "Best-of-seven"-Serie nach 0:3-Rückstand nämlich auf 2:3 und hat am Dienstag im Heimspiel die Chance auszugleichen. Wie schon in den drei Spielen zuvor waren die Haie zumindest zum Start auch optisch das bessere Team. Dass es nach 20 Minuten 0:0 stand, war Caps-Keeper JP Lamoureux in erster Linie zu verdanken. Bis auf einen Stangenschuss von Rafael Rotter (19.) zeigten die Hausherren nämlich relativ wenig.

Im zweiten Abschnitt bot sich ein ähnliches - emotional höchst aufgeladenes - Bild. Wien brauchte lange, um spielerisch Akzente gegen gut eingestellte Haie zu setzen. Jerry Pollastrone (29.) und Niki Hartl (30.) gaben erste Warnschüsse in Richtung Patrik Nechvatal ab. Weil von den Heimischen nicht mehr kam, witterten und nützten die Tiroler ihre Chance 96 Sekunden vor der Pause in Person von Fabio Schramm, der einen Weitschuss von Kevin Wehrs unhaltbar in die Maschen lenkte.

Heiß her ging es in Wien allemal
Heiß her ging es in Wien allemal © (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Ort)

Dem Wiener Dauerbeschuss hielten die Gäste im Schlussabschnitt bravourös stand, um im Gegenzug durch Andrew Yogan im Konter zuzuschlagen. Der HCI-Stürmer hämmerte den Puck nach schnellem Antritt genau ins lange Kreuzeck (49.). Mehr als der Anschlusstreffer durch Taylor Vause in einem wilden Gestocher (57. PP) wollte den Wienern nicht mehr gelingen. Nach dramatischen finalen drei Minuten gingen die Haie nach einer Massenkeilerei vor Nechvatals Tor und begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert als Sieger vom Eis.

Dornbirn schlug in Salzburg zurück

Zum zweiten Mal musste Salzburg in Spiel fünf der Viertelfinalserie gegen tapfer kämpfende Dornbirner in die Verlängerung, am Ende hat es für die Bullen die zweite Niederlage in Folge gegeben. Die Vorarlberger siegten mit 3:2 und stellen in der Serie auf 2:3. Spiel sechs steigt wieder in Dornbirn.

Dornbirn zeigte wieder großes Kämpferherz und holte ein zwischenzeitliches 0:2 im Volksgarten auf. Nach der frühen Führung durch Salzburg-Routinier Matthias Trattnig (6.) und Peter Müller (26. PP) kam die Aufholjagd. Wenig später brachte Scott Timmins die Gäste erstmals auf die Anzeigetafel (30.), Matt Fraser besorgte im Schlussdrittel den vielumjubelten Ausgleich (45.). Das Goltor gelang in einer packenden Overtime erst in der 73. Minute Chris D'Alvise im Powerplay.

Mit solchen Leistungen könnte sich das Engagement von Trainer Dave McQueen, über dessen Ablöse im Ländle schon die ganze Saison über laut diskutiert wird, vielleicht doch verlängern.

Linz einen Tag später dran

Die Blackwings Linz müssen erst am Montag wieder in Zagreb ran. Die Oberösterreicher glichen zuletzt in zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen die Serie nach 0:2-Rückstand wieder aus. Die kommenden zwei Partien gehen nun in Kroatien in Szene, ein etwaiges Spiel sieben gäbe es dann wieder in Linz.