Jetzt sind wir wieder da, wo alles beginnt. Letztes Jahr habe ich mich vor dem Finale total getäuscht. Ich hätte dem KAC im Finale eine Überraschung zugetraut. Eine Vorschau zu machen, birgt seine Gefahren, jedoch möchte ich heuer gerne wieder einen kleinen Blick in Richtung Saisonstart werfen.

Was ist neu? Zagreb ist wieder dabei, damit steigt die Attraktivität der Liga, ihre Fans sind großartig. Ganz schwierig zu sagen, wo die Kroaten nach ihrem Ausflug in die KHL sein werden. Die Vorbereitung erbrachte keine genauen Erkenntnisse. Es könnte für die Top 6 reichen.
Der KAC hat mit Steve Walker einen neuen Coach, Christoph Brandner wurde zu seinem Co-Trainer nominiert. Im Training sah ich keine magischen Formeln, jedoch sagten die Spieler, dass sie sich nicht ganz unglücklich fühlen mit Walker. Mike Pellegrims wurde nicht von allen geliebt. Die Anforderungen für Walker sind wie immer hoch. Der Kanadier verfügt über eine gute Mischung, musste nur drei neue Spieler integrieren. Das Team sollte schon wieder vorne mitspielen. Gespannt kann man sein, ob David Madlener den nächsten Schritt macht.

Schwere Saison für die Adler

Greg Holst und der VSV stehen bei den meisten nicht ganz oben auf der Rechnung. Der Kader wird mit einigen Jungen bestückt sein. Vor allem Sam Antonitsch erinnert in der Vorbereitung an die alten Villacher Zeiten mit hohem Körpereinsatz. Ob Kyle Beach sich auch in Villach als Scorer beweisen kann, wird man sehen. Für mich ist es sehr schwierig zu sagen, was in Graz mit ihm und dem Trainer passiert ist, ansonsten würde man einen 30-Tore-Spieler nicht gehen lassen. Das einzige österreichische Goalie-Gespann (Kickert/Herzog) hat die Chancen zu zeigen, dass sie ein Team transportieren können. Holst und sein Co Markus Peintner stehen wieder vor einer großen Herausforderung. Die Top 6 bzw. das Erreichen des Play-offs werden sicher ein langer harter Weg werden. Entscheidend werden das Teamgefüge und die Tormannleistung sein.

Wundertüte Graz

Die Meisterschaft verspricht wieder einiges. Teams wie Wien, Salzburg, Linz und KAC kann man immer auf der Rechnung haben. Was ist aber mit Bozen, Graz oder Zagreb? Innsbruck wird es wahrscheinlich nicht schaffen, seine Vorjahressaison zu wiederholen (zu geringe Kadertiefe). So wie Dornbirn und Szkesfehervar sehe ich sie in der unteren Tabellenhälfte. Ein Team, das auch heuer wieder sehr schwer zum Einschätzen ist sind die Graz 99ers. Doug Mason, wieder ohne Co-Trainer, hat letztes Jahr einen guten Job gemacht und fand sogar einen Weg mit dem Team rund um Oliver Setzinger ins Play-off. Einige wichtige Kaderpositionen, wie etwa im Tor mit Hannu Toivonen, wurden verändert. Ob er zusammen mit den Neuzugängen Aleksi Laakso, Jonathan Carlsson oder auch den Stürmern Brock Nixon oder Brock Higgs Abgänge wie Sebastian Dahm und Kyle Beach ersetzen können, wird sich zeigen. Vor allem aber muss das Defensivspiel gegen die Top-Klubs besser funktionieren.

Ich glaube, dass Znaim zwar gut mitspielen wird, aber nicht an seine früheren Erfolge anschließen kann. Die Capitals werden mit modernem Tempo-Eishockey die Teams wieder ordentlich fordern. Salzburg dagegen ist mit seinem älter gewordenen Stamm nicht mehr der Dominator, wie in der Vergangenheit.