Bisher hielt Bozen mit sechs Erfolgen den Rekord für die längste Siegesserie zu Beginn der EBEL-Playoffs. Diesen entrissen ihnen nun ausgerechnet die Halbfinalgegner aus Wien. Die Capitals konnten nach dem 1:0-Sieg zuhause gegen die Südtiroler nun als erstes Team in der Liga ihre ersten sieben Play-off-Spiele gewinnen. Die meisten Postseason-Partien in Folge gewann Salzburg 2014/15, als man nach einer Viertelfinalniederlage gegen Villach die darauffolgenden elf Begegnungen gewann.

Explosiv starteten die Hausherren - die Spiel zwei in Bozen erst nach 87 Minuten gewannen - in die Partie. Sie nahmen das Heft in die Hand, stellten Bozen-Hexer Marcel Melichercik unter Dauerbeschuss, was bis zur Pause aber nicht in Zählbares umzumünzen war. Eine brisante Szene spielte sich auf den Rängen in der Pause ab, als die 7.022 Fans (Saisonbestwert in der Liga, Anm.) vom KAC-Sieg in Salzburg erfuhren und in tosenden Applaus verfielen.

Dann wurde aber auch schon wieder Eishockey gespielt: Und diesmal tat Bozen, das in Drittel eins nur einen Schuss auf JP Lamoureux abgefeuert hatte, munter mit. Den ersten großen Sitzer vergab allerdings Caps-Stürmer Niki Hartl, der nach starkem Körpereinsatz alleine aufs Tor kurvte, aus spitzem Winkel (32.). Zweiteren setzte Taylor Vause in Unterzahl neben das Gehäuse, der einen halben Meter vor Melichercik zum Abschluss kam (34.). So musste es der Kapitän selbst richten. Johnathan Ferland war nach sehenswertem Solo von Raffael Rotter 21 Sekunden vor dem zweiten Kabinengang zur Stelle und schob locker zum 1:0 ein.

Im Schlussdrittel hatten die Capitals das Geschehen, auch bedingt durch viele Powerplays, weitestgehend in der Hand. Dennoch mussten sie gehörig zittern, denn sowohl Jesse Root als auch Anton Bernard trafen rund zwei Minuten vor dem Ende jeweils die Latte. Diszipliniert spielte man die knappe Führung aber dennoch sicher nach Hause. Damit könnten die Wiener bereits am Dienstag als erster Finalist dieser Saison feststehen.