Die eigenen Fehler zuzugeben gilt nicht unbedingt als eine der großen Vorzüge des ÖEHV (Österreichischer Eishockey Verband). Nach den Blamagen gegen Lettland und Deutschland bei der Olympia-Qualifikation sowie den drei Testspielen davor gegen Slowakei und Norwegen scheint das Team um Präsident Gernot Mittendorfer noch immer unter Schockstarre zu stehen. Keine Maßnahme wurde ergriffen, um endlich das Kapitel Suhonen im österreichischen Eishockey abzuschließen. Ob der Versuch des Aussitzens gelingt um den Finnen den Posten weiterhin zu sichern? Ein zweifelhaftes Unterfangen.

Doch zur Tagesordnung wird der ÖEHV nicht so schnell übergehen können. Schon gar nicht, weil mittlerweile zahlreiche Spieler hinter vorgehaltener Hand gegen die dortigen Machenschaften schießen. Einer, der nun jedoch Tacheles redet ist Rafael Rotter. "Es hat vom ersten Tag weg nicht gepasst. Da war kein Plan dahinter. Die Trainingseinheiten waren wirklich zu belächeln. Da war kein System dahinter", erzählte der 29-jährige Wiener während der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" dem TV-Sender ServusTV. Für Rafael Rotter war die Olympia-Qualifikation von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Rotter hofft, dass im ÖEHV bald ein Umdenken einsetzt und sich der Verband neu aufstellt: "Wir sind besser als es die Ergebnisse waren. Ich hoffe, dass jetzt ein bisschen aufgeräumt wird."

Damit müsste sich der Österreichische Eishockey-Verband allerdings endlich Fehler eingestehen. Eine Entlassnung Suhonens wäre eigentlich der logische Schritt. Nach den peinlichen Leistungen unter ihm als Teamchef sollte der Zeitpunkt dem ÖEHV sogar in die Karten spielen. Und Mittendorfer könnte endlich beweisen, dass er und sein verjüngtes Team für frischen Wind sorgt.