Nach dem bitteren Abstieg aus der A-Gruppe 2015 in Prag nimmt Österreichs Eishockey-Nationalteam ab Samstag in Kopenhagen wieder einmal einen Anlauf, den Klassenerhalt bei einer WM zu schaffen. Vor dem Abflug nach Dänemark stellten sich Vertreter vom Team und Verband noch einmal in Wien den Fragen der Journalisten und versprühten dabei durchwegs positive Emotionen. "Wir müssen geeint auftreten, dann können wir das klare Ziel, den Klassenerhalt, auch schaffen", gibt ÖEHV-Präsident Gernot Mittendorfer die Marschroute vor. Der Grundstein dafür soll in der guten Vorbereitung gelegt worden sei, hakt Trainer Roger Bader ein: "Sie war sehr aufschlussreich. Wir sind unserer Philosophie treu geblieben, haben taktisch aber noch Feinheiten verändert. Jetzt glauben wir, dass wir mit dieser Ausrichtung viel richtig machen können." Das ultimative Vorbereitungs-Finale wird vor Ort bestritten. "Wir starten am Samstag gegen die Schweiz, werden also vorher 48 Stunden dort zum Trainieren und Akklimatisieren bei zwei Eis-Übungseinheiten haben", sagt der Schweizer Bader, der mit sieben aktuellen Schweizer Kaderspielern in Vereinen und im Schweizer Nationalteam in der Jugend gearbeitet hat.

Vorfreude im Team ist riesig

Heiß auf die Mission Klassenerhalt sind auch die Spieler, die ab Sonntag von NHL-Star Michael Raffl verstärkt werden. Der Villacher ist ab Spiel drei am kommenden Dienstag gegen die Slowakei einsatzfähig. "In Prag haben wir schon gut gespielt und sogar Spiel eins gegen die Schweiz gewonnen, danach sind wir mit einem hohen Punkteschnitt abgestiegen", sagt Salzburg-Crack Dominique Heinrich und weiß: "Wir müssen unsere eisläuferischen Stärken ausspielen und druckvoll agieren. Das Eishockey so einfach wie möglich zu halten, wird auch ein Erfolgsrezept sein." Caps-Stürmer Peter Schneider ist zum ersten mal dabei und fühlt sich "pudelwohl. Alle sind freundlich und gehen auf einen zu, das Klima ist top. Jetzt freue ich mich extrem auf die Spiele in Kopenhagen."

Eine richtungsweisende Weltmeisterschaft könnte es für den bisherigen Einser-Tormann Bernhard Starkbaum werden. Nach der Finalniederlage in der EBEL gegen Bozen und der Verpflichtung von VSV-Goalie Lukas Herzog steht Salzburg vor einem personellen Luxusproblem. Denn mit Luka Gracnar stand ein weiterer Top-Keeper bei den Bullen im Kasten. "Der Verein hat gesagt, dass er in Ruhe umplanen will, es gab also noch keine Vertragsgespräche. Es kann sein, dass neben Herzog einer von uns beiden bleibt. Es kann aber auch passieren, dass Gracnar und ich gehen und die Bullen noch einen Keeper verpflichten", sagt Starkbaum, der nach der Sieben-Spiele-Serie gegen Bozen ein paar Tage mit der Familie in Wien verbrachte, "um den Kopf frei zu bekommen und jetzt wieder voll fokussiert auf die WM zu sein. Egal, ob ich, David Kickert oder David Madlener im Tor steht, ich werde das Team voll unterstützen."

Kurzfristig absagen musste bei der Pressekonferenz übrigens Sportminister und Vizekanzler H.C. Strache. Er habe nicht gewusst, dass er bei der vormittäglichen Ministerrratssitzung Anwesenheitspflicht habe, lautete der Grund seines Nicht-Erscheinens.