Eines vorweg: Das Debüt von Thomas Pöck im Dress der Grazer war gelungen. Sehr gelungen, wenn man bedenkt, dass der Kärntner erst einen Tag zuvor aus den USA wieder nach Österreich gekommen war. Nur, die Niederlage in Salzburg konnte auch er nicht verhindern: Gegen die Bullen setzte es eine 3:5-Niederlage im Duell der beiden Tabellennachbarn.

Es war ein Spiel zweier verunsicherter Teams, das war von Beginn an zu sehen. Doch Salzburg hatte seine erste Linie, die rund um Thomas Raffl viel Dampf machen kann. Und vor allem hatten die Salzburger eines: Glück. Denn der Führungstreffer wäre im Fußball ein klassisches Eigentor gewesen: Matt Pelech fälschte eine Hereingabe von Bobby Raymond unhaltbar für Thomas Höneckl, der diesmal statt Dahm zwischen den Pfosten stand, zur Führung ab.

Ein Schock für die 99ers, von dem sie sich einige Zeit nicht erholten. Dabei hätten es Mozartstädter den Grazern diesmal gar nicht so schwer gemacht. Im heuer neuen Volksgarten war es nämlich kaum ein Tag der Abwehrreihen - beide Teams kamen zu Chancen. Doch während Oliver Setzinger im ersten Drittel einmal an der Stange und einmal an Goalie Starkbaum (dem er einen Schlagschuss an die Maske verpasste) scheiterte, schlug es bei den Grazern ein. Bill Thomas fälschte im einzigen Powerplay der Salzburger in Drittel eins einen Schuss von Trattnig zur Führung ab, nur 13 Minuten später schloss Daniel Welser einen schönen Angriff zum 3:0 ab.

Die Wiederauferstehung

Doch wer gedacht hatte, dass sich die Steirer ihrem Schicksal ergaben, hatte sich getäuscht: Setzinger zog im zweiten Drittel nach Traumpass von Pöck das erste Mal allein aufs Tor, traf nach 1:05 Minuten zum 1:3, nur 23 Sekunden später rettete die Salzburger die Latte, als Setzinger abermals durch war. Und dann hatte Thomas Raffl seinen nächsten Auftritt, war von den Grazern nicht zu halten und bereitete das 4:1 durch John Hughes mustergültig vor. Den Grazern gelang durch Stephen Werner aber erneut der Anschluss.

Die EBEL-Tabelle nach der 7.Runde
Die EBEL-Tabelle nach der 7.Runde © Screenshot/KK

Und damit war noch nicht Schluss: Denn ab diesem Zeitpunkt war das Spiel völlig offen, mit Chancen für beide Teams. Den Treffer erzielten jedoch die Hausherren: Im Powerplay setzte sich Bill Thomas (57.) durch und traf zum 5:2. Und die Grazer setzten nur eine Minute später durch Beach zum 3:5 nach. Einziger Unterschied vielleicht: Graz fehlt eben die Qualität in der Tiefe, die Salzburg hat. Rein kämpferisch ist der Truppe von Ivo Jan aber nicht der geringste Vorwurf zu machen. Eher der, dass Teamgoalie Starkbaum an diesem Abend nicht mehr zu bezwingen war. Und während Salzburg nach vier Niederlagen (mit Champions League) wie im Vorjahr gegen die Grazer (damals nach acht Spielen ohne Sieg) wieder auf die Erfolgsstraße zurückfand, müssen die Grazer weiter auf einen Sieg in Salzburg warten.