Wenn eine Bezugsperson verstirbt, stürmt eine Flut unterschiedlichster Gefühle auf Kinder ein, dazu gehören Angst, Wut, Schuldgefühle, Ohnmacht und Hilflosigkeit. Wesentlich ist, Kindern und Jugendlichen das Trauern zuzutrauen und ihnen jeweils die Unterstützung zu bieten, die für ihre individuelle Situation passt. 

Bei der Bewältigung der Trauer spielt das Alter des Kindes eine wesentliche Rolle: Ist es unter drei Jahre alt, vergleicht es den Tod noch mit dem Schlaf, aus dem man wieder aufwacht und benötigt daher vor allem direkte emotionale Zuwendung. Kinder zwischen vier und fünf Jahren fühlen sich oft schuldig am Tod einer Bezugsperson, weil sie alles auf sich beziehen. Erst ab dem Schulalter entwickelt sich ein realistisches Bild davon, was der Tod bedeutet. Jugendliche ab 14 Jahren suchen meist das klare, offene Gespräch. Ihre Vorstellungen entsprechen jenen von Erwachsenen, gerade in diesem Alter ist das Einbeziehen bei der Planung des Begräbnisses möglich.

Ob Kinder am Begräbnis teilnehmen sollen, sollte individuell entschieden werden. Da die Situation ungewohnt und das Verhalten der Erwachsenen beim Abschiednehmen vom Verstorbenen auch verunsichernd sein kann, ist neben einer Vorbereitung auch eine intensive Begleitung während der Zeremonie wichtig. Außerdem soll das Kind mit der Person, die es begleitet und seine Fragen beantworten kann, jederzeit weggehen dürfen. Als Möglichkeit, aktiv Abschied nehmen zu können, sind die Rituale bei einem Begräbnis jedenfalls ein wichtiger Schritt, um Trauer zu verarbeiten.

Da auch der Elternteil, dessen Partner verstorben ist, mit einem großen Einschnitt im Leben zu kämpfen hat, ist hier ebenfalls Hilfe vonnöten, damit die Mutter oder der Vater ihre bzw. seine Rolle als Stütze der Restfamilie erfüllen kann.

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