Sie haben Fernseh-, Sport-, Musik- und auch Weltgeschichte geschrieben. Sich als Macher, Felsen in der Brandung, Symbole für Stärke und Entschlossenheit und als geniale Köpfe in der kollektiven Erinnerung der Menschheit ihren Platz gesichert. In ihnen selbst sind die Erinnerungen an ihr Leben noch in ihren (letzten) Lebensjahren erloschen: Gerd Müller, deutscher Goalgetter der 1970er-Jahre, Ex-US-Präsident Ronald Reagan, „Columbo“ Peter Falk, die „eiserne Lady“ Margaret Thatcher, Harald Juhnke, Malcolm Young (AC/DC) – um nur ein paar jener Stars zu nennen, die mit der Diagnose Demenz leben oder leben mussten. Wie bei vielen anderen älteren Menschen, deren Namen nie in den Medien stehen werden, hat die Krankheit ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten zerstört. Hier einige wichtig Fragen und Antworten zu einer Erkrankung, die das Potenzial zur Volkskrankheit hat.

Was sind die Ursachen der Demenzerkrankung?
Meistens handelt es sich um eine so genannte primäre Erkrankung, also eine eigenständige Erkrankung mit Ausgang im Gehirn. Dabei sterben nach und nach Nervenzellen ab, womit die Verbindungen zwischen den Zellen verlorengehen. Selten liegt die Ursache in den Genen. Als Risikofaktoren gelten u. a. Einsamkeit und Schwerhörigkeit (soziale und geistige Fähigkeiten leiden), diverse Medikamente, Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen, Luftverschmutzung, Über- oder Untergewicht, Depressionen und auch der Alkoholismus.

Was ist Alzheimer-Demenz?
Alzheimer ist mit 60 Prozent die häufigste Erkrankungsform der Demenz. Die Krankheit wurde nach dem deutschen Nervenarzt Alois Alzheimer benannt.

Ist Demenz heilbar?
Nein, aber behandelbar. Mit individuellen Therapien kann die Krankheit verlangsamt werden. Es gibt medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien. Hauptziel ist, die geistigen und körperlichen Fähigkeiten der Betroffenen möglichst lange zu erhalten, damit sie länger in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung leben können.

Wie erkennt man Demenz?
Normale Altersvergesslichkeit ist keine Demenz. Hellhörig sollten Angehörige aber werden, wenn die normale Altersvergesslichkeit von weiteren Symptomen begleitet wird. Beispielsweise von Wortfindungsschwierigkeiten oder Orientierungslosigkeit. Der erste Ansprechpartner bei der Diagnose ist der Hausarzt, der den betroffenen Menschen zu einer Stelle für eine Demenzabklärung überweist. Das sind Neurologen, Krankenhausambulanzen, klinische Neuropsychologen etc. Dort werden einfache, wissenschaftlich erprobte und standardisierte Testfragen gestellt, mit denen die Hirnleistung beurteilt werden kann. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Chancen für therapeutische Maßnahmen.

Altersvergesslichkeit oder Demenz? Mit einem speziellen Test kann diese Frage recht einfach und schnell geklärt werden
Altersvergesslichkeit oder Demenz? Mit einem speziellen Test kann diese Frage recht einfach und schnell geklärt werden © Fotolia/Robert Kneschke)

Was brauchen Menschen, die an Demenz erkrankt sind?
Das Wichtigste im Umgang mit Demenzerkrankten ist, seine/ihre noch vorhandenen Fähigkeiten zu unterstützen. Da sich Menschen, die an Demenz erkrankt sind, nicht mehr umstellen können, ist es wichtig, dass die Betreuenden sich an ihre Gewohnheiten anpassen. Das gibt Sicherheit durch Ordnung und Struktur. Deshalb sollten unter anderem die täglichen Abläufe gleich gestaltet werden. Beispielsweise über Rituale u. a. beim Essen oder Aufstehen. Diese Rituale wirken auf Erkrankte beruhigend und helfen ihnen, sich zu orientieren. Auch muss die Sprache, mit der man die Menschen anspricht, an ihre Verständnisfähigkeiten angepasst werden. Unterstützend wirkt individuell abgestimmtes Gedächtnistraining.

Was brauchen Angehörige von Menschen, die an Demenz erkrankt sind?
Familie und Freunde sollten sich über das Krankheitsbild der Demenz informieren. Das schafft Verständnis für das veränderte Verhalten des/der Erkrankten. Von Anbeginn der Betreuung nicht darauf vergessen, auf sich selbst zu achten. Sich Zeit für die eigene Erholung und Hilfe in Anspruch nehmen, durch z. B. Mobile Pflege- und Betreuungsdienste, Familienangehörige, Freunde. Mit diesen auch über die seelischen und körperlichen Belastungen sprechen. Beratungen bieten Sozial- und Gesundheitszentren oder Selbsthilfegruppen.