Es ist vollbracht, zumindest der erste Teil wäre schon einmal geschafft: Elke Elsner und Nadine Deutschmann sind stolz auf ihre bestandene Prüfung zur Pflegeassistenz, die sie beim Ausbildungszentrum für Sozialberufe der Caritas in Graz abgelegt haben. Als zwei der ersten: Denn die Pflegeassistenz ist ein recht neues Berufsbild, das jenes der Pflegehilfe ablöst. Womit wir schon beim zweiten Teil wären, den die beiden noch vor sich haben den Berufsabschluss zur Fachsozialbetreuerin im Behindertenbereich.

Zwei Ausbildungen, die sich sozusagen verzahnen, die aber auch zwei verschiedene Karrieremöglichkeiten bieten: „Ich kann künftig als Betreuerin für Behinderte arbeiten, aber dank der Pflegeassistenz auch in der Langzeitpflege oder im Krankenhaus“, so Nadine Deutschmann, die für ihren Beruf lebt: „Das ist wirklich eine sehr dankbare Arbeit.“ Das bestätigt auch ihre Kollegin Elke Elsner. Als sie vor der Schule 320 Stunden als Vorpraktikum in einer Behinderteneinrichtung der Diakonie absolvierte, war ihr klar: „Genau das möchte ich machen!“ „Wenn Nadine die gesamte Ausbildung abgeschlossen hat, wird sie mit ihrer Doppelqualifikation einerseits als Pflegeassistentin Grundbedürfnisse der Patienten und Patientinnen decken, andererseits als Sozialbetreuerin zur Alltagsgestaltung und Sinnfindung beitragen können“, sagt Birgit Poier, Direktorin des Ausbildungszentrums.

Neue Wege in der Pflege. Mit September 2016 wurden die Gesundheits- und Krankenpflegeberufe in Österreich neu geordnet. „Der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege wird bis spätestens 2023 stufenweise an die Fachhochschule überführt, der letzte Ausbildungslehrgang in der psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege und der Kinderund Jugendlichenpflege startet im Herbst 2017 an den Schulen des Landes Steiermark in Graz“, sagt Karin Pesl-Ulm, Leiterin des Referats Gesundheitsberufe des Landes Steiermark. Aus der Pflegehilfe wurde, wie bei Nadine Deutschmann und Elke Elsner schon erwähnt, die Pflegeassistenz. „Eine fundierte kompetenzorientierte medizinisch-pflegerische Ausbildung im Gesamtausmaß von 1600 Stunden“, sagt Pesl-Ulm. Das Tätigkeitsprofil ist vielfältig: „Von der Durchführung von Pflegemaßnahmen über die Verabreichung von Arzneimitteln bis hin zur Blutabnahme“, erklärt die Expertin. Die wesentlichen Voraussetzungen, um mit der Ausbildung starten zu können: ein Mindestalter von 17 Jahren, die Absolvierung der allgemeinen Schulpflicht (neun Schuljahre) und die gesundheitliche Eignung. Ebenfalls neu: die Pflegefachassistenz. Dabei handelt es sich um eine zweijährige Diplomausbildung. Zum einen können damit junge Menschen als Erstausbildung einen gesetzlich geregelten Gesundheitsberuf erwerben. Zum anderen haben Pflegeassistentinnen und Pflegeassistenten im Rahmen der Erwachsenenbildung die Möglichkeit, die Diplomausbildung zur Pflegefachassistenz zu absolvieren. „Die Pflegefachassistenz kann angeordnete pflegerische und ärztliche Tätigkeiten ohne Aufsicht, also eigenverantwortlich ausüben“, so Pesl-Ulm.