Das Firmen-Telefon klingelt. Zwei Minuten, bevor das Meeting beginnt. Und eigentlich wollten Sie davor noch zwei dringende Mails beantworten. Das Konzept für Ihren Chef ist auch schon längst überfällig. Sie heben trotzdem ab. Gleichzeitig klingelt auch dasHandy. Ein Kunde. Ein Glas Wasser wollten Sie sich schon vor einer halben Stunde holen, aber irgendwie geht sich heute einfach gar nichts aus.


Nein, nicht nur Führungskräfte und Manager stehen häufig unter Zeit- und Termindruck. Die Geißel der Dringlichkeit plagt heute fast schon jeden. Und wenn nicht, würden zumindest nur die wenigsten zugeben, dass sie „heute eigentlich gar keinen Stress“ haben. Irgendwie scheint ein gewisser Zeitdruck mittlerweile also auch zum guten Mitarbeiter-Ton zu gehören. Wer allerdings wirklich unter Dauerstress leidet, sollte folgende Tipps beherzigen:


Listen oder Blöcke: Manchen hilft eine simple To-do-Liste, auf der man die für den jeweiligen Tag anstehenden Erledigungen niederschreibt. Das entlastet zumindest das Gehirn; insofern, als dass man sich keinen Stress mehr damit machen muss, etwas Wichtiges zu vergessen. Auch eine Not-To-do-Liste kann in diesem Sinne entlastend wirken. Wenn es um die Einsparung von Wegzeiten geht, können Blöcke hilfreich sein, in denen man geografisch sinnvolle Wege zusammenfasst.


Monotasking: Eine Zeit lang funktioniert es vielleicht, wenn man verschiedene Dinge zeitgleich erledigt. Doch erstens stresst Multitasking auf Dauer und zweitens birgt es das Risiko von Fehlern – deren „Ausbügelung“ in Folge wieder Zeit kostet. Deshalb: Konzentrieren Sie sich auf eine Tätigkeit nach der anderen.


Ruhe bewahren: Klingt kontraproduktiv, hilft aber. Wer sich nicht öfter einmal die Zeit nimmt, tief durchzuatmen, gerät unweigerlich ins Schleudern.


Nicht stören lassen: Planen Sie unvorhergesehene Störungen (Telefon, Kollegenbesuche) entweder in Ihren Tagesablauf ein oder vermeiden Sie sie – etwa durch nicht-Abheben des Telefons, das Aufsetzen von Kopfhörern oder Ähnliches. Lösen Sie sich von dem Zwang, ein E-Mail sofort beantworten zu müssen. Beantworten Sie Mails lieber einmal oder mehrmals täglich gesammelt.


Weg ist weg: Erledigen Sie jede Tätigkeit, die weniger als eine halbe Minute in Anspruch nimmt, sofort.


Lernen Sie „Nein“ zu sagen: Gewöhnen Sie sich an, Ihre Kunden, Kollegen oder Chefs geschickt zu vertrösten. Niemand wird Ihnen einen Strick aus einem höflichen „Das passt mir im Moment gar nicht“ drehen.

 Elke  Waldner ist diplomierter Mentalcoachin, Psychologin und Lebensberaterin
Elke Waldner ist diplomierter Mentalcoachin, Psychologin und Lebensberaterin © (c) Copyright: Johannes Angerer; 6800 Feldkirch