Zuerst der Zeitplan: Im Regelfall sind es drei Wochen, abgesehen vom einleitenden Teefasten und der folgenden „Milden Ableitung“, die danach wieder über Wochen hinweg zu einer normalen Mischkost führt. So lange muss man sich Zeit nehmen, wenn man die F.-X.-Mayr-Kur gewissenhaft und auf gesunde Weise durchführen möchte. Die noch immer sogenannte „Milch-Semmel-Kur“ ist das Herzstück, wenngleich das, was in dieser Zeit auf dem Speiseplan steht, gewissenhaft von einem ausgebildeten Experten zusammengestellt wird. Nicht jeder verträgt das Gleiche – eine Erkenntnis, die auch vor der Mayr-Kur nicht Halt gemacht hat.
Das Prinzip dahinter ist jedoch stets ident: langes Kauen und Einspeicheln! Und genau das haben viele verlernt und müssen es sich erst wieder neu aneignen. Die altbackenen Semmelbissen sind dabei gute Lehrer: Man behält sie so lange im Mund, bis ein süßlicher Geschmack entsteht – das heißt: Jeder Bissen sollte mindestens dreißigmal gekaut und dabei gut eingespeichelt werden.
Der erste Verdauungsschritt ist damit geschafft. Die Milch – der zweite Bestandteil des Menüs – wird im Idealfall leicht erwärmt und wird ebenso „gegessen“, denn: Bevor der schon süßlich schmeckende Semmelbissen geschluckt wird, kommt ein Löffelchen Milch hinzu, und erst nach weiterem Kauen und geduldigem Einspeicheln darf schließlich geschluckt werden.Wichtig! Während der gesamten Kur wird normalerweise allmorgendlich Bittersalz (aufgelöst in lauwarmem Wasser) eingenommen, und auch die manuelle Bauchbehandlung durch geschulte „Mayr-Ärzte“ wird mehrmals wöchentlich durchgeführt. Sie soll den Lymph­fluss verbessern und die Darmtätigkeit anregen.
Die Mayr-Kur gilt als Diagnose- und Therapieverfahren bei chronischen Erkrankungen und zur Gesundheitsvorsorge. Und tatsächlich lassen sich nach erarbeiteten Erfahrungen tatsächlich verschiedene Krankheiten vermeiden oder positiv beeinflussen.