Kinder erkunden ihre Umwelt mit allen Sinnen – gerade die Jüngsten auch mit dem Geschmackssinn. Bei kleinem Spielzeug bzw. Teilen davon besteht die Gefahr des Verschluckens, im Hals Steckenbleibens oder Einatmens. Auch Schnitt- und Fleischwunden kommen häufig vor.

Besondere Vorsicht gilt bei batterie- oder strombetriebenen Spielsachen!

Kleinkinder besonders gefährdet

Das durchschnittliche Verletzungsalter in puncto Spielzeug liegt bei zwei Jahren. Kleine Kinder stecken Kleinteile (auch solche, die sich von größeren Spielsachen ablösen) oftmals in Nase und Ohren oder verschlucken sie.

„Durch Einatmen können kleine Gegenstände – oft von den Eltern unbemerkt – sehr tief in die Lunge oder in die Bronchien eindringen. Auch wenn das Kind anfangs beschwerdefrei ist, entwickelt sich nach wenigen Tagen ein unerklärlicher Hustenreiz. Gibt es keine weiteren Symptome, die auf eine Erkältung hinweisen, bitte den Arzt aufsuchen und die Lunge kontrollieren lassen! Denn eingeatmete Kleinteile können die Ursache für den Hustenreiz sein“, warnt Holger Till, Präsident des Vereins "Große schützen Kleine" und Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie.

Hat das Kind ein Kleinteil verschluckt, wird dieses in der Regel über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden. Verbleiben die Teile aber im Magen, ist eine medizinische Behandlung erforderlich.

Sicherheitstipps für den Kauf von Spielsachen

Wählen Sie altersgerechtes Spielzeug: Achten Sie bei Babys und Kleinkindern auf den Hinweis: „Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren“! Kaufen Sie für unter 3-Jährige kein Spielzeug, das kleiner als ein Tischtennisball ist!

Achten Sie darauf, dass das Spielzeug keine scharfen Ecken und Kanten oder Quetsch- und Scherstellen hat!

Auf Prüfsiegel, wie z.B.: „GS“, „Toxproof“, „TÜV“ oder „Spielgut“ schauen!

Suchen Sie bei Spielzeug mit Farbüberzug, z.B. bei lackierten Holzbausteinen, nach Hinweisen zur Speichel- und Schweißechtheit!

Prüfen Sie weiche Spielsachen kritisch auf giftige Weichmacher!

Achten Sie auf nicht entflammbare Materialien!

Unangenehm stechende oder beißende Gerüche weisen auf gefährliche Inhaltsstoffe hin.

Auf Spielzeug mit Knopfbatterien lieber verzichten – bei Verschlucken besteht Lebensgefahr!

Elektrospielzeug, das auf 220 Volt Netzspannung läuft, ist höchst gefährlich! Die maximale Betriebsspannung sollte bei 24 Volt liegen.

Lesen Sie die Gebrauchsanweisung und achten Sie besonders auf Warnhinweise!

Um die Stabilität von Dreirädern und Co. zu testen, unterziehen Sie sie einem „Rütteltest“!

Führen Sie regelmäßig eine Sichtkontrolle des Spielzeugs durch: Ist das Batteriefach sicher verschlossen? Beginnen sich Kleinteile abzulösen?

Und noch ein Tipp für besinnlichere, ruhigere Weihnachtsfeiertage: die Lautstärke von „Lärmspielzeug“ wird durch die Verwendung von nicht mehr ganz neuen Batterien gleich etwas reduziert.