Jährlich verunfallen in Österreich rund 1100 Kinder als Fußgänger oder Radfahrer im Straßenverkehr. "Viele der Kollisionen mit Pkw & Co. könnten durch minimale Geschwindigkeitsreduktion verhindert werden", erklärt der Verein "Große schützen Kleine". 50 km/h ist eine Geschwindigkeit, bei der die meisten AutofahrerInnen wohl behaupten würden, langsam zu fahren. Umso erschreckender ist deshalb die Tatsache, dass rund 70 % der Kollisionen zwischen einem 50 km/h schnellen PKW und einem Fußgänger tödlich enden. „Werfen Sie zum Schutz unserer Kinder und anderer Verkehrsteilnehmer, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, öfters mal einen Blick auf den Tacho. Denn schon eine kaum merkliche Geschwindigkeitsreduktion um fünf km/h bewirkt 15 % weniger verletzte und 25 % weniger getötete Fußgänger“, appelliert Holger Till, Präsident des Vereins "Große schützen Kleine" und Vorstand der Grazer Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie an alle Autofahrer.

Begrenzungen einhalten.

Gerade in 30er Zonen, wie sie vor Schulen zu finden sind, halten sich Kfz-Lenker auffällig oft nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung.

Nicht ablenken lassen!

Neben überhöhter Geschwindigkeit steigt das Unfallrisiko im Straßenverkehr vor allem durch ablenkende Tätigkeiten gravierend an. Beschäftigt mit dem Handy oder dem Bedienen des Navis können 76 % der Lenker ihr Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit zwischen 30 und 50 km/h vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis nicht zum Stehen bringen. Eine Ablenkung von nur zwei Sekunden bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h verursacht einen um 28 Meter längeren Anhalteweg. Das Unfallrisiko ist beim Schreiben von Handynachrichten deshalb um das 8- bis 23-Fache höher. Auch die Freisprecheinrichtung kann da nicht viel ausrichten: Wer beim Autofahren telefoniert, reagiert ähnlich langsam und schlecht wie bei 0,8 Promille Alkohol im Blut.

Kinder besonders stark gefährdet

Darüber hinaus ist das Gefahrenbewusstsein von Volksschulkindern noch auf den Augenblick reduziert. Sie können nur ad hoc erkennen: „Jetzt bin ich in Gefahr“. Das für die Verkehrssicherheit so wichtige vorausschauende Gefahrenbewusstsein ist erst mit 11 Jahren voll ausgebildet.