Die Jeans ist das meistgetragene Kleidungsstück der Welt. Im Schnitt hat jeder Österreicher, jede Österreicherin mindestens fünf Jeans im Schrank - das macht mehr als 40 Millionen Jeans alleine in Österreich. Wenigen ist jedoch bewusst, wie katastrophal die Öko- und Sozialbilanz einer konventionellen Jeans ist. 11.000 Liter Wasser benötigen etwa Baumwollanbau und Färbung eines einzigen Paars. Und davon gehen weltweit jährlich zwei Milliarden über die Ladentheken. Nur eine von 100 Jeans ist umwelt- und sozialverträglich produziert. Welche nachhaltigen Jeansmarken es in Österreich gibt und wie fair und ökologisch diese wirklich sind, hat kürzlich die AK Oberösterreich getestet.

Jeans-Bewertung

Für den "Fair Jeans Guide" wurden die aktuellen Kollektionen von insgesamt 13 nachhaltigen Jeansmarken untersucht, die im österreichischen Handel erhältlich sind. Auf Basis von 40 Kriterien wurden ökologische und soziale Ansätze der Produktion bewertet. Für einen umfassenden Gesamteindruck wurden bewusst nicht einzelne Jeans, sondern nur die gesamte Jeans-Kollektion 2015/16 einer Marke untersucht. Für die Nachhaltigkeit der Kollektionen vergab die AK Oberösterreich Schulnoten.

Fast alle Sehr gut oder Gut

Das Ergebnis: 11 der 13 untersuchten Jeans erhielten seitens der AK die Schulnoten Sehr gut oder Gut für die sozialen und ökologischen Aspekte ihrer Produktion. Insgesamt gab es nur zwei Befriedigend. Diese sind entweder auf eine mäßig gute Ökobilanz der Fasern der Gesamtkollektion, Nachbesserungsbedarf bei der Dokumentation der sozialen Produktionsbedingungen, oder noch ausstehender Zertifizierungen der Kollektion zurückzuführen.

Schau, trau wem?

Welche Gütesiegel besonders empfehlenswert sind und beim Kauf einer nachhaltigen Jeans unbedingt beachtet werden sollten, zeigt eine aktuelle Übersicht. Der Hinweis „Made in Europe“ ist jedenfalls laut den Experten keine ausreichende Information darüber, ob soziale Mindeststandards bei der Produktion eingehalten wurden. "Denn wie die Clean Clothes Kampagne belegt, werden in der Bekleidungsindustrie in Osteuropa und der Türkei die Näher/-innen ebenso wie in Asien oder Lateinamerika mit Löhnen abgefertigt, die unterhalb der Armutsgrenze liegen", erklären die AK-Tester.