FRAGE: Meine Tochter und ihr Partner haben sich ein Haus gekauft. Dieses liegt jedoch unmittelbar neben einem Fußballplatz. Leider werden immer Fußbälle in den Garten geschossen. Die Spieler klettern einfach über den Zaun und holen sich die Bälle. Diese liegen dann im Blumen- und Gemüsebeet. Ein Gespräch mit dem Verantwortlichen hat nichts gebracht. Die Tochter will keine Polizei, sie wollen in Frieden leben. Bitte können sie uns sagen, was wir tun können, damit nicht immer fremde Menschen in unseren Garten kommen?

Rechtsanwalt Henrik Gießauf antwortet: Die Vorgangsweise, wie Sie sie schildern, dass Spieler nämlich ohne Zustimmung immer wieder über den Zaun klettern und Ihr Grundstück betreten, um den Ball zu holen, ist keinesfalls rechtmäßig. Zivilrechtlich stellt dies eindeutig eine Störung des ruhigen Besitzstandes dar, wogegen Sie sich oder vielmehr Ihre Tochter und deren Partner (die Besitzer von Haus und Garten) mit einer Besitzstörungsklage oder aber auch Unterlassungsklage zur Wehr setzen könnten: Zumal, wie Sie schreiben, gütliche Einigungsversuche bisher erfolglos geblieben sind, bereits wiederholt derartige Vorfälle passiert sind und auch in Zukunft mit solchen zu rechnen ist.
Für mich stellt sich allerdings die Frage, ob hier eine gerichtliche Auseinandersetzung wirklich der richtige Weg ist. Ich würde allenfalls auch über einen außergerichtlichen Einigungsversuch unter Beiziehung eines neutralen Dritten oder vielleicht sogar eine Mediation nachdenken?