Die Küche ist sein Büro. Verkäufer Stefan Lackner sitzt im gediegenen Wohn-Essbereich, den Laptop auf einem Holzesstisch, draußen plätschert ein Teich vor der Terrasse, während im oberen Stock eine slowenische Familie, die er noch nie zuvor gesehen hat, mit Straßenschuhen von Kinderzimmer zu Schlafzimmer marschiert und sich mit dem Handy fotografiert. Bilder an den Wänden, Bücher in den Regalen, flauschige Teppiche auf den Böden. Vor der Tür: getrimmter Rasen, Blumenbeete, eine Siedlung, in der jeder Tag ein Tag der offenen Tür ist.

Probesitzen

So sieht es aus, wenn man sein zukünftiges Zuhause anprobiert. Also der lichtdurchflutete obere Stock steht der vierköpfigen Familie schon ziemlich gut. Das sitzt - probehalber im mintgrünen Sessel; hat Luft - bodentiefe Fenster; und passt - nämlich auch den Kindern. "Viele kommen zu uns in den Musterhauspark, obwohl sie noch gar kein Grundstück haben", hat Standortleiterin Petra Jerovsek wenige Minuten zuvor noch in ihrem Büro erzählt. Zum Gusto- und Ideenholen, wobei Studien besagen, dass Besucher nur sechs Häuser besichtigen und wirklich erfassen können. "Dabei handelt es sich um Jungfamilien oder Ältere, deren Kinder, anders als von den Eltern erwartet, doch weggezogen sind und denen die alte Immobilie für sie alleine zu groß geworden ist." Für Verkäufer wie Stefan Lackner (Griffner) oder seine Kollegen Peter Diethart (Zenker Hausbau) oder Karl Welle (Strobl Bau) ist es jedenfalls nichts Neues, dass Leute bei der Tür hereinspazieren und ohne lange Unterhaltung einmal einen neugierigen Blick in alle Zimmer werfen. Von 10 bis 18 Uhr, Sommer wie Winter - da werden die Häuser eben beheizt - halten die Verkäufer werktags die Stellung in den Musterbeispielen des Eigenheims. Aber wer ist es nun, der bei der Auswahl schlussendlich das Sagen hat? "Eindeutig die Frauen", kommt die Antwort bei allen dreien wie aus der Pistole geschossen. Wobei man auch die Meinung der Kinder nicht unterschätzen dürfe.

Vieles erlebt

Einige Häuser weiter sitzt Verkäufer Peter Diethart in der Küche an Skizzen für einen Zubau. Er arbeitet seit 1989 im Verkauf der Firma oder wie er meint: "Ich habe schon viele Musterhäuser erlebt." Oder: "Schon die Kinder von Zenker-Hausbesitzern kommen zu mir." Was er aus Erfahrung sagen kann? "Egal wie groß das Budget ist, alle gehen bis an die Grenze des Bogens."

Verkäufer Karl Welle hat hingegen eine fixe Mitbewohnerin und ein schnurrendes Verkaufsargument in seinem Wohnzimmer Marke Junggeselle - Streunerin "Weibi", die es sich seit sechs Jahren tagsüber bei ihm gemütlich macht. "Sie hat schon drei Mal Junge bekommen, die wir parkintern vergeben haben." Sie bleiben quasi in der Kollegenschaft - äh, Nachbarschaft.