Knapp vor dem Valentinstag kommt die Gartenwelt bei der größten Fachmesse im deutschen Essen zusammen. Die IPM (Internationale Pflanzenmesse) hat heuer 1800 Aussteller und mehr als 70.000 Besucher angelockt.

Die Trends
Da lacht eine Biene vom Transparent, dort freut sich die Natur über torffreie Erde und an der anderen Ecke grinst ein Smiley mit Moos auf dem Kopf entgegen. Wenn in den Essener Messehallen die Blumenwelt einzieht, dann ist alles ein bisserl anders, die Gäste erleben Frühling, Sommer und Herbst an einem Tag.
Schneerosen gehören seit einigen Jahren zu den absoluten Spitzenreitern in der Beliebtheitsskala im Frühjahr. Nun erobern sie auch den Herbst: „Happy Days“ nennt sich eine Christrose, die schon im Oktober blüht.

Neben den Säulenbäumen, erstmals gibt es eine wirklich schlank wachsende Birne („Pirini“), sind die Apfelbäume nun als richtige, aber ganz kleine Bäume („Crony“) zu bekommen. Schmuckkörbchen sind der geheime Tipp für schnelle und üppige Blüten im Garten. Deutschland wartet mit einer gelben Sorte auf, die Briten kontern mit einer ganzen Serie.


Praktisches
Hobbygärtner wollen rasche Erfolge sehen, darum werden sogenannte „Trios“, drei Kräuter, in einem Topf zusammengepflanzt. Sie werden zwar nicht lange im Topf bleiben, machen aber auf jeden Fall Lust auf mehr. Wer selbst aussät und nicht sicher ist, wie der Abstand zwischen den Samenkörnern sein muss, greift nun zum abrollbaren Samenband aus der Box.
Basilikum zählt zum beliebtesten Kräutlein. Jetzt gibt es das Saatgut gleich in drei Sorten zusammen – großblättrig, mit kleinen Blättern und in Rot.
Der Ilex ist der neue Buchs, immer mehr Sorten tauchen auf. „Robustico“ sieht ganz aus wie Buchs, hat aber keine Probleme mit Zünsler und Pilz.


Kurioses
Saubere Lösung für jene, die sich an den staubigen Blättern der Orchideen stoßen: Eine Polierpaste, die wie eine Schuhcreme mit einem Schwamm aufgetragen wird. Zusatznutzen: Die Paste enthält eine kleine Dosis Blattdünger.
Die gute alte Walnuss hat ein Herz bekommen. „Heartbreaker“ nennt sich eine nur durch Veredelung vermehrbare Nuss, deren Fruchtfleisch Herzform hat.
Abstammung erst auf den zweiten Blick: Der Minirhabarber sieht eher aus wie ein Unkraut, schmeckt aber hervorragend. Ideal als gedünstete Müsli-Beigabe oder als Kompott. Ein ganzer Kuchen wird sich wohl mit den gerade zehn Zentimeter hohen Blättern nicht ausgehen.


Dahlienknollen zum Essen, wie Kartoffeln, sind ein neuer Gag: Sechs Sorten werden angeboten. Passendes Kochvokabular: „Erinnert an Fenchel“, „parfümiert-rauchig“, „fast schmelzend“.