In der Zeit der großen Wohnzimmerfenster schlug ihre Stunde: Aufgestellt wie Zinnsoldaten standen sie da, obwohl damals von ihren Killerfähigkeiten noch keine Rede war. Selbst in den Auslagen von Fleischhauereien oder in verrauchten Wirtsstuben fristeten sie ein eher kümmerliches Dasein. Mehr als die Aschenputtelrolle stand der Sansevieria alias Bajonettpflanze alias Bogenhanf nicht zu.

Der Vollständigkeit halber: Landläufig wurde die Topfpflanze auch Schwiegermutterzunge genannt. Die Länge der Blätter und das spitze Ende dürften Anlass für die uncharmante Bezeichnung sein.
Entdeckt wurde das aus dem tropischen Westafrika stammende Gewächs schon im 18. Jahrhundert von einem schwedischen Botaniker und Arzt, er hat sie nach dem italienischen Gelehrten und Fürsten von Sanseviero benannt.

Perfekte Pflanzen für "schwarze Daumen"


So alltäglich diese Pflanze früher war, so nachhaltig ist sie später verschwunden. Und das, obwohl sie absolut robust ist und der Idealfall für „schwarze Daumen“. Weder trockene Luft noch wochenlanges Austrocknen können der Sansevieria etwas anhaben. Einzig ein Zuviel an Wasser macht ihr den Garaus.
Alles kommt offenbar wieder. Der Bogenhanf – die Fasern der Pflanzen dienten den Eingeborenen in Afrika als Bogensehnen – erlebt eine echte Renaissance. Freilich nicht nur in den seinerzeit üblichen Sorten mit den grüngelben Blättern, sondern in den unterschiedlichsten Formen und Farben.

Mit ein Grund für die Wiederkehr der Sansevieria könnte die Tatsache sein, dass diese Pflanze als erfolgreicher Schadstoffkiller für Wohnräume gilt. Versuche haben gezeigt, dass die Schwiegermutterzunge Luftbelastungen durch Benzol oder Trichlorethylen zu reduzieren vermag.
Bajonettpflanze & Co. leisten tatsächlich ganze Arbeit, wie einschlägige Untersuchungen längst bewiesen haben. Sie erhöhen zudem die Luftfeuchtigkeit auf ganz natürliche Weise – eine Leistung, an die Luftbefeuchter nicht herankommen.

Schadstofffilter der Extraklasse

Diese grünen Kraftmaschinen sind begnadete Sauerstoffproduzenten und fungieren wie schon erwähnt als Schadstofffilter der Extraklasse.
Damit nicht genug, binden sie auch noch Feinstaub, der beim Rauchen ebenso entsteht wie beim Betrieb von technischen Geräten. Da die Oberfläche der Blätter wie ein Magnet auf herumschwirrende Staubpartikel wirkt, sollten die Grünpflanzen von Zeit zu Zeit mit einem feuchten Tuch gereinigt werden, auch eine lauwarme Dusche schätzen sie.