Gewächshäuser sind keine neue Erfindung: Es gibt sie schon seit dem 19. Jahrhundert. Damals galt es, den ewigen Traum von Sommer und Exotik wahr werden zu lassen und wertvollen botanischen Sammlerstücken den rechten Rahmen zu geben. Weltweit eines der größten seiner Art ist das 1882 eröffnete Palmenhaus Schönbrunn.


Gewächshäuser, wie man sie von botanischen Gärten kennt, also Glashäuser, in denen die Gärtner die Pflanzen vorziehen, benötigen viel Energie. Genauso der wohltemperierte Wintergarten, in dem der Frost keine Chance hat und das Motto gilt: Das ganze Jahr lang soll es grünen und blühen. Entweder sind die Glasfronten so energiedämmend, dass kaum noch Licht durchkommt, oder sie sind optimal für die Pflanzen, aber viel Wärme geht verloren.

Das Schönbrunner Palmenhaus
Das Schönbrunner Palmenhaus © (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)


Hobbygärtner müssen aber keine Angst vor dem Wintergarten als „Energiefresser“ haben, denn es gibt zahlreiche Pflanzen, die im Winter mit ganz wenig Wärme auskommen, ja sogar für kurze Zeit Frost ertragen. So kann ein grünes Wohnzimmer ohne gedämmtes Glas völlig ungeheizt betrieben werden. Dennoch heißt es aufpassen, denn wirklich problematisch sind die Temperaturen von mehr als 25 Grad, wie sie an sonnigen Wintertagen oft auftreten.


Robustheit ist also gefragt: Kamelien, die ab Jänner in einem solchen Wintergarten die Blüten öffnen, sind nur bedingt verwendbar, denn bei Temperaturen von mehr als plus 15 Grad und trockener Luft fallen die Knospen ab. Hier müsste man an sonnigen Tagen kräftig lüften – genau dann, wenn man sich auf einen gemütlichen Kaffee in die grüne Welt hinter Glas setzen will. Daher sollte man sich bei solchen Bedingungen lieber auf robuste Grünpflanzen konzentrieren: Bambus, Wollmispel, Mittelmeerschneeball oder Echte Feige, Olive, Seidenbaum und die eine oder andere Palme, wie die Zwergpalme oder bei größeren Anlagen auch die Phoenixpalme, sind geeignet, diese Temperaturschwankungen zu überstehen.


Mit dem Gießen heißt es aufpassen: Zu viel Wasser bei kühler Witterung kann für alle diese Pflanzen den Tod bedeuten. Bei Sonnenschein sollte im Winter aber mäßig gewässert werden.  Im Sommer kommen die Pflanzen entweder ins Freie, oder der Wintergarten wird bei großer Hitze gut gelüftet und schattiert. Am besten automatisch, denn dann ist man vor bösen Überraschungen gefeit, wenn man einige Tage nicht zu Hause ist.


Noch ein Ratschlag: Achten Sie auf Schädlingsbefall. Einige wenige dieser ungeliebten Gäste sind leicht zu beseitigen. Übersieht man sie aber, kommt die Invasion. Besonders lästig im Wintergarten sind Wollläuse. Sie vermehren sich extrem rasch und sind de facto kaum vollständig auszurotten. Gute Erfolge hat man in geschlossenen Räumen mit Nützlingen erzielt. So haben australische Marienkäfer die Wollläuse „zum Fressen gern“. Genauso sollte man auch Blattläuse oder die lästige Weiße Fliege mit Nützlingen bekämpfen. Der Fachhandel hilft dabei.