Was vor 24 Jahren mehr oder weniger durch Zufall begonnen hat, ist heute eine Institution geworden: die Gartenreisen von Biogärtner Karl Ploberger nach England.
Erste Station auf der Reise in den mittleren Westen der grünen Insel wird in einem Garten des National Trust, des Bewahrers der englischen Gartenkunst, gemacht. Greys Court ist ein Landsitz der Tudors mit einem großen Park. Ein Detail zum Staunen: Ein uralter, riesiger Blauregen wurde wie ein Dach über einen geheimen Garten gezogen.
Als Gegenstück dazu präsentiert sich Broughton Grange. Tom Stuart-Smith, viel gefragter Gartenarchitekt, hat auf zehn Hektar großen Terrassen üppige Blumenbeete im Präriestil angelegt, dazu Alleen gepflanzt, einen großen Wurzelstockgarten geschaffen und herrliche Blickachsen geplant, die den Ausblick auf die umgebende Landschaft eröffnen.

Kaminfeuer und Champagner-Empfang


Ein Stück Rosamunde Pilcher darf auf solchen Reisen nicht fehlen. In Bourton House gestalten drei Gärtner auf 10.000 Quadratmetern ein kleines „Sissinghurst“, hier reiht sich Gartenraum an Gartenraum, einer schöner als der andere. Welche Freude die Briten mit den Gartenbesuchen aus Österreich haben, zeigt sich in dem kleinen Ort Longhope: Gleich vier private Gärten öffnen exklusiv ihre Tore.
Der Höhepunkt der Reise, der Besuch von Highgrove Gardens von Prinz Charles, ist diesmal als exklusiver Abendbesuch geplant. Der Thronfolger hat ein biologisches Paradies mit herrlichen Blumenwiesen, Blumenbeeten, einem einzigartigen Gemüsegarten und dem berühmten Thymianweg geschaffen. Anschließend wird zum Champagner-Empfang gebeten – von Kaminfeuer und Klaviermusik umgeben.


Zum Programm gehören auch die Klassiker, echte Pilgerstätten für Gartenliebhaber: Kiftsgate, wo die berühmte Ramblerrose im Original steht, oder Hidcote, die „Mutter“ der typisch englischen Gartenräume. Der ehemalige Außenminister Lord Carrington heißt die Gäste im Manor House in Bledlow willkommen.
Der London-Teil der Reise dominiert natürlich die Chelsea Flower Show, die älteste und gefragteste Gartenschau der Welt. Zum Abschied wird auf den sogenannten Bootsgärten auf der Themse vorbeigeschaut, wo über dem Wasser die Apfelbäume wachsen und die Rosen blühen. Und dann ist da noch der Schaugarten Wisley, dessen Besuch seit gut einem Vierteljahrhundert zum Finale einer Ploberger-Gartenreise zählt.