One greeny a day keeps the doctor away - besonders dann, wenn das Smoothy-Grün frische Heilkräuter enthält. "Pflanzliches Grün scheint ein Schlüssel zur Gesundheit zu sein", sagt die Biologin und Kräuterexpertin Romana Ull und nennt auch gleich das Problem dabei: "Das Essen von ungekochten Pflanzen braucht viel Zeit zum Kauen.  Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag- so lautet die offizielle Ernährungsempfehlung. Das ist nicht so einfach mit dem üblichen Speiseplan - mit Greenys hingegen schon." Und es geht ganz einfach:  "Zwei Portionen Blattgemüse, zwei Portionen Obst und einen halben Liter Wasser in einen  leistungsstarker Mixbecher füllen - und schon hat man seinen Greeny".

© (c) sunnysky69 - Fotolia (Deniz Leu)

"Grundsätzlich besteht ein Greeny immer  aus drei Komponenten", sagt Romana Ull.
1. Das Basis-Grün: Dafür eignet sich alles essbare aber nicht zu geschmackintensive „Grünzeug“. Es liefert das wertvolle gesundheitsfördernde Chlorophyll, Ballaststoffe, Eiweiße und Mineralstoffe, sowie sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe- sein Geschmack ist eher mäßig.
2. Die Früchte: Sie machen den Greeny cremiger und bringen einen angenehmen Fruchtgeschmack in die Mischung. Soll der Greeny nicht süß sondern würzig sein ist die Avocado gefragt - mit Gewürzen ergänzt entstehen so schmackhafte Suppen-Greenies.
3. Die Flüssigkeit: Am besten geeignet ist Wasser. Es können aber auch Obstsäfte oder Tees sein.

Maßgeschneidert auf die persönlichen Bedürfnisse können Greenies durch spezielle Heilkräuter und Superfoods ergänzt werden. Das Basis-Grün kann aus unterschiedlichen Quellen stammen. Biologisch gezogenes grünes Gemüse ist eine Möglichkeit, weitere sind seine grünen „Abfälle“ wie Radieschenkraut, Karottengrün und Rohnengrün oder Wildpflanzen- sie vereinen Nahrung mit Heilmittel und sie warten direkt vor der Haustüre. Anbei die Hitliste der besten Greeny-Zutaten von Romana Ull:

„Die großen 10“

Brennnessel: Sie ist der Star unter den Wilden. Sie enthält über 40 Prozent Eiweiß, als Heilmittel wirkt sie leberstärkend, stoffwechselanregend, blutreinigend, harntreibend, potenzstärkend und schmerzstillend.
Labkraut: Die Labkräuter sind sanfte Helfer. Sie wirken als Diuretika, als Entzündungshemmer, gegen Hautkrankheiten und bei Schlaflosigkeit.
Giersch: Er ist bekannt als vitaminspendendes Wildgemüse- und dennoch ist er mit der Brennnessel das meist bekämpfte Gewächs in den üblichen sterilen Gärten. Seine Heilkräfte wirken vor allem auf die Harnorgane und fördern den Stoffwechsel.
Melden: Sie helfen bei Blasenproblemen, Hautproblemen und auch gegen Husten. Sonnige nackte lockere Erdbereiche sind ihre Gebiete- als Gemüsemelde kennen wir ihre herausgezüchteten Sorten.
Taubnesseln: Sie gelten als Heilpflanzen für alle Frauenthemen und Atemwege. Ihre Hauptinhaltsstoffe schützen gereizte Schleimhaut. Im Frühjahr sind ihre Blüten erstes Futter für Hummeln.
Mieren: Sie kennt man auch als Unkraut in Gemüsegärten. Die Vogelmiere wächst praktisch ganzjährig und liefert frisches Grün auch im Winter. Sie wirkt harntreibend, schleimlösend und kühlend.
Lindenblätter (ja- viele Baumblätter sind essbar!): Mit ihrem hohen Schleimstoffgehalt und ihrer hohen VitaminC-Konzentration schützen sie den Magen-Darmtrakt und dämpfen Reizzustände der Luftwege.
Weinblätter: Besonders wichtig ist bei Weinblättern ihre nachgewiesene giftfreie Herkunft. Sie wirken positiv auf die Venenfunktion, sind entzündungshemmend, dichten Gefäßwände ab und verhindern, dass Wasser ins Gewebe eindringt
Erdbeeren: Diese Pflanzen liefern perfektes Basisgrün nahezu das ganze Jahr. Die Blätter wirken leicht zusammenziehend und dadurch gegen Entzündungen in Magen und Darm. Auch Hilfe gegen Frauenerkrankungen wird ihnen nachgesagt.
Brombeeren, Himbeeren und Ribisel: Diese Sträucher haben geschmacklich milde Blätter, die sich als Basisgrün für Greenies sehr gut eignen. Ribiselblätter (vor allem die der schwarzen Ribisel) gelten als lindernd bei rheumatischen Erkrankungen. Himbeerblätter sind traditionell in der Geburtsvorbereitung bekannt. Die Volksheilkunde verwendet sie u. a. bei Menstruationsstörungen, als adstringierendes Gurgelmittel, bei Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Traktes, der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems und bei Hautausschlägen und Hautentzündungen. Brombeerblätter: Sie wirken entzündungshemmend im Mund- und Rachenraum, aber auch beruhigend auf den Magen- und Darmtrakt. Das Besondere an den Brombeerblättern ist, das einige auch begehrtes frisches Grün und Mineralstoffe im Winter liefern

Die „großen 10“ sind die, die am leichtesten zu finden sind. Ergänzbar sind sie mit den Blättern vieler weiterer Sträucher, Bäume und Kräuter wie Obstbaumblätter, Buchenblätter, Haselblätter oder Malvenblätter.

Heilpflanzen mit intensiverem Eigengeschmack eignen sich als Zugabe- so wie sie als Tees ihre Heilkraft entfalten so tun sie dies auch in Greenies.

Für spezielle Gesundheitsthemen finden sie sich in unseren Gärten und Wiesen eine Vielzahl an „ad-in‘s“: Rotklee, Spitzwegerich, Schafgarbe, Hopfen, Ackerschachtelhalm, Beifuß, Kamille, Gundelrebe und Goldrute sind einige Beispiele dafür.

Greenies mit Wildpflanzen sind hochwirksame Gesundheitsmittel. Ihre Zutaten sind einfach zu besorgen, kostengünstig und machen unabhängig- das ist möglicherweise das größte Hindernis zu ihrer Verbreitung.